Abendessen macht dick? Stimmt nicht

Bei vielen ist Abendessen als Dickmacher verpönt. Was vollkommen falsch ist – wie persönliche Erfahrungen und inzwischen auch Studien zeigen.

Viele meinen, Abendessen ist schlecht für die Figur. Das ist falsch.

Abends ist für viele von uns der Moment, zur Ruhe zu kommen und das Privatleben zu pflegen. Idealer Zeitpunkt, um etwas zu essen. Allerdings, hier droht doch sicher ordentlich Gefahr für die schlanke Linie: Die jetzt servierten Kalorien werden sich morgen bestimmt auf der Waage unangenehm bemerkbar machen. Diese häufige Befürchtung entbehrt jedoch jeglicher Grundlage. Denn Abendessen wirkt sich überhaupt nicht auf das Gewicht aus.

Freispruch für das Abendessen

Britische Forscher sind dieser spannenden Frage, die so viele Menschen beschäftigt, nun wissenschaftlich auf den Grund gegangen. Sie suchten in medizinischen Datenbanken nach Studien, bei denen untersucht wurde, ob sich eine Kalorienzufuhr am Abend auf das Gewicht auswirkt. Das Gewicht wurde in den Studien mithilfe des Body Mass Index, kurz BMI, bestimmt. Der Zeitraum für das Abendessen belief sich auf die Zeit zwischen 18 Uhr und 21 Uhr. Fazit der großen Analyse: Abendessen hat keinen negativen Effekt auf das Körpergewicht.

Unser Körper guckt nicht auf die Uhr

Bei der Auswertung der Daten stellten die Forscher fest, dass es einerlei ist, ob abends viel oder nur wenig gegessen wird. Denn in Studien, in denen sehr wenig oder gar nichts zu Abend gegessen wurde, ließ sich kein Gewichtsverlust bei den Teilnehmern feststellen. Was lernen wir nun daraus? Das unser Körper nicht auf die Uhr schaut. Heißt: Entscheidend dafür, ob wir zu- oder abnehmen, ist nicht die Uhrzeit des Essens. Sondern vielmehr die Gesamtenergiebilanz, also die Menge an insgesamt zugeführten Kalorien pro Tag. Sind das mehr, als wir verbrauchen, kneift alsbald der Hosenbund.

*Fong M. et al. Are large dinners associated with excess weight, and does eating a smaller dinner achieve greater weight loss? A systematic review and meta-analysis. Br J Nutr. 2017 Oct;118(8):616-628. doi: 10.1017/S0007114517002550. Epub 2017 Oct 2.
Foto: © LIGHTFIELD STUDIOS / fotolia.com

 

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