“Aktion weniger Zucker” ist gestartet

Der Konsum von Zucker ist in Deutschland weiterhin problematisch hoch. Ein Zusammenschluss mehrerer Gesundheitsorganisationen wird deshalb jetzt dagegen aktiv. 

Zucker ist noch immer ein Mega-Problem bei uns.

Übergewicht ist zu einem der drängendsten Gesundheitsprobleme in Deutschland geworden. Denn fast 60 Prozent der Erwachsenen ist übergewichtig (BMI ab 25), fast jeder Vierte adipös (BMI über 30). Um diesen fatalen Trend aufzuhalten, spielt die Verringerung des hohen Zuckerkonsums eine maßgebliche Rolle. Die deutsche Politik verfolgt dabei bisher die Strategie von Informationsvermittlung und Kursen für den Einzelnen. Doch dieser individualistische Ansatz gilt wissenschaftlich als gescheitert.  Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt stattdessen Maßnahmen, die das alltägliche Umfeld der Bevölkerung gesundheitsförderlicher gestalten: „Make the healthy choice the easier choice.“

Runter mit dem Zucker

Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) gründete jetzt gemeinsam mit dem AOK-Bundesverband, foodwatch, der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und dem Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. (EMZ) die „Aktion Weniger Zucker“. Deren Ziel ist die Verringerung des hohen Zuckerkonsums in Deutschland und die Förderung einer gesunden Ernährung durch gesundheitspolitische Entscheidungen.

Die „Aktion Weniger Zucker“ orientiert sich am britischen Vorbild der „Consensus Action on Sugar“ und am Tabakrahmenübereinkommen der WHO. Das darin enthaltene breite Paket gesundheitspolitischer Maßnahmen führt bei konsequenter Umsetzung zum Rückgang des Tabakkonsums. Ein derart konzertiertes Vorgehen ist auch im Bereich Ernährung dringend notwendig. Die „Aktion Weniger Zucker“ konzentriert sich zunächst auf das Problem des übermäßigen Zuckerkonsums durch Fertigprodukte und Softdrinks.

Konkret werden vier Forderungen vertreten:

  • Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für zuckerreiche oder andere hochkalorische Lebensmittel (wenn das Produkt nicht dem Nährwertprofil der WHO entspricht)
  • für alle Bevölkerungsgruppen verständliche Lebensmittelkennzeichnung
  • steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie, gesündere Rezepturen zu entwickeln
  • verbindliche Standards für die Kita- und Schulverpflegung

Da Deutschland bei politischen Maßnahmen gegen Übergewicht weit hinterher hinkt, wird die neue Aktion der Entwicklung nun auf die Sprünge helfen. Die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Organisationen ist dabei sehr wichtig, um die Belange aller Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen und zu vertreten.

Quelle: Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)
Foto: © FERNANDO – Fotolia.com
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