Darmkrebs auf dem Teller vorbeugen

Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, servieren wir uns auch mit unserer Ernährung. Lebensmittel, die entzündungsfördernd sind, erhöhen es deutlich.

Darmkrebs kann mit richtiger Ernährung vorgebeugt werden.

Dafür, dass das, was wir essen und trinken, das Darmkrebsrisiko beeinflusst, gibt es immer mehr Belege. Inzwischen weiß man auch, welche Lebensmittel in Sachen Darmkrebs riskant sind: nämlich jene, die Entzündungen fördern. Außerdem ist bekannt, dass Entzündungen im Körper die körpereigene Abwehr beeinträchtigen. Dies leistet der Entstehung von bösartigen Tumoren im Darm ebenfalls Vorschub. Könnten also durch die Ernährung verursachte Entzündungen im Darm das Darmkrebsrisiko steigern? Dieser Frage ist nun eine große internationale Studie nachgegangen.

Je entzündlicher, desto gefährlicher

Internationale Wissenschaftler sammelten Daten von 125.000 Studienteilnehmern aus zwei Langzeitstudien. Aus dieser großen Anzahl an Teilnehmern musterten sie über 1.300 Fälle von Dickdarmkrebs mit verfügbaren Gewebeproben heraus. Diese wurden auf den sogenannten EDIP, kurz für Empirical Dietary Inflammatory Pattern, untersucht. Er ist das Maß für das entzündungsfördernde Potential eines Nahrungsmittels. Das Ergebnis bestätigte die bereits gehegte Befürchtung: Der EDIP-Score und die Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken, hängen eng miteinander zusammen. Soll heißen, je höher das Entzündungspotential in der Ernährung ist, desto höher ist auch das Risiko des Betreffenden.

Was Darmkrebs begünstigt

Nun wollen wir natürlich wissen, was wir uns besser nicht oder nicht so häufig servieren sollten. Sprich, wo ein hoher EDIP-Score im Essen lauert. Ein großes Entzündungspotential haben vor allem rotes und verarbeitetes Fleisch sowie raffiniertes, also stark industriell verarbeitetes Getreide. Auch stark kohlensäurehaltige Getränke wurden als mögliche Übeltäter entlarvt. Einen niedrigen EDIP Score haben dagegen Bier und Wein (in moderaten Mengen), Kaffee, schwarzer Tee, alle Gemüse und Fruchtsaft. Diese Aufstellung ist zugebenermaßen recht vage und nicht so wirklich aufschlussreich. Noch nicht … Die Wissenschaft arbeitet nämlich derzeit mit Hochtouren daran, den entzündungsfördernden Effekt unserer Nahrung aufzudecken. Übrigens nicht nur im Hinblick auf das Risiko für Darmkrebs. Auch bei anderen Erkrankungen wie etwa Arthrose spielt die „Entzündlichkeit“ der Ernährung eine große Rolle. So gilt heute der häufige Verzehr von rotem Fleisch als Mitauslöser von Gelenkbeschwerden, wie eben Arthrose.

*Liu L. et al. Association Between Inflammatory Diet Pattern and Risk of Colorectal Carcinoma Subtypes Classified by Immune Responses to Tumor. Gastroenterology. 2017 Dec;153(6):1517-1530.e14. doi: 10.1053/j.gastro.2017.08.045. Epub 2017 Sep 1.
Foto: © udra11 / fotolia.com
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