Krebs-Diät: Tumorzellen aushungern?

Auf Kohlenhydrate verzichten und fettreich essen, um Tumorzellen die Nährstoffe zu entziehen: so geht die Krebs-Diät. Doch sie birgt Gefahren.

Die Krebs-Diät kann Krebskranken sogar schaden.

Lässt sich mit der richtigen Ernährung Krebs besiegen? Angeblich gibt es eine Diät, mit der das klappen könnte. Sie basiert auf reichlich Fett und auf wenigen oder am besten gar keinen Kohlenhydraten.

Diese Ernährungsweise heißt ketogene Diät und wird inzwischen als wirksame Waffe im Kampf gegen Krebs propagiert. Denn im Labor und in Studien mit Mäusen sorgte sie dafür, dass das Tumorwachstum zurückging.

Krebszellen die Nahrung entziehen

Die Idee hinter der Krebs-Diät leuchtet erst einmal ein. Denn da Tumorzellen sehr schnell wachsen, brauchen sie viel Energie. Diese liefern ihnen Kohlenhydrate wie etwa Glukose. Bekommen die Krebszellen wenig oder nichts mehr davon zu futtern, bremst das ihr Wachstum. So könnte die ketogene Ernährung tatsächlich wirksam gegen Krebs sein. Könnte.

Onkologen und andere Experten raten von der Maßnahme ab. Denn was im Labor und bei Mäusen sensationelle Resultate bringt, wurde an Menschen bislang nie untersucht. Sprich, es gibt keine Beweise dafür, dass die Krebs-Diät auch in unserem hoch komplexen Organismus funktioniert. Gegen diese Diät spricht zudem, dass sie die Lebensqualität enorm herabsetzt und eine irre Disziplin erfordert. Schließlich sind bei ihrer konsequenten Umsetzung sehr viele Lebensmittel tabu.

Krebs-Diät kann sogar schaden

Bei der ketogenen Diät besteht die Gefahr, dass die Krebspatienten nicht mehr ausreichend Nährstoffe bekommen. Selbst ohne irgendeine diätetische Maßnahme sind die Erkrankten stark von einer Mangelernährung bedroht – jeder Dritte leidet darunter. Da die Krebs-Diät keine Kohlenhydrate liefert, schwächt sie den Körper. Das verschärft die ohnehin prekäre Situation bei Tumorpatienten weiter. Denn sie benötigen all ihre Kraft, um die Krebserkrankung bekämpfen zu können. Die Krebs-Diät nimmt ihnen diese jedoch.

Und es gibt noch ein alarmierendes Contra-Argument: Die Krebszellen sind in der Lage, sich an den Mangel an Kohlenhydraten anzupassen. Nach einer Phase des langsameren Wachstums wachsen sie dann umso schneller weiter.

Foto: © happy lark – Fotolia.com
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