Baby-Screening auf Herzfehler

Kritische Herzfehler so früh wie möglich erkennen und behandeln: Eine neue Untersuchung für Neugeborene, die Pulsoxymetrie, macht die Früherkennung möglich.

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Bei der Entwicklung im Mutterleib kann es zu Fehlbildungen am Herzen und dessen Gefäßen kommen. Solche angeborenen Herzfehler werden jedoch nicht immer bei den Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft entdeckt. Oft fallen sie auch bei der Untersuchung nach der Geburt nicht gleich auf. Das birgt große Risiken: Ein schwerer Herzfehler kann den Blutkreislauf des Babys so stark behindern, dass es kaum eine Überlebenschance hat.

Zeig her dein Füßchen

Eine neue Untersuchungsmethode deckt mögliche angeborene Herzfehler gleich nach der Geburt auf: die Pulsoxymetrie. Sie ist schmerzfrei und erfordert keine Blutabnahme. Das Neugeborene bekommt dabei an einem seiner Füßchen einen Lichtsensor angelegt. Er misst, wie viel Sauerstoff das Blut enthält. Ist die Menge zu gering, kann dies auf einen Herzfehler hinweisen. In diesem Fall wird der Sauerstoffgehalt erneut gemessen. Ist der Wert wieder zu niedrig, wird das Baby weiter untersucht – beispielsweise mit einem Herzultraschall. Bei Bedarf wird dann eine auf den Herzfehler abgestimmte Behandlung eingeleitet.

Herzfehler suchen lassen

Der beste Zeitpunkt für das Screening ist 24 bis 48 Stunden nach der Geburt. Nur in Ausnahmefällen sollte die Untersuchung verschoben werden. Kommt das Kind zu Hause zur Welt, können die Eltern die Untersuchung auch noch während der U2 machen lassen. Diese zweite Untersuchung des Babys – daher ihr Name U2 – erfolgt zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag. Inzwischen bieten alle Geburtskliniken bundesweit die Pulsoxymetrie an. Auch immer mehr Kinderärzte nehmen sie in ihr Portfolio auf. Die Kosten für diese Ergänzung der Früherkennungsuntersuchungen bei Neugeborenen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Die Eltern entscheiden selbst, ob sie bei ihrem Kind die Fahndung nach einem Herzfehler durchführen lassen wollen – die Teilnahme ist also freiwillig. Experten empfehlen allerdings einhellig, diese wichtige Untersuchung nicht abzulehnen. Denn den betroffenen Neugeborenen kann dadurch unverzüglich und gezielter geholfen werden.

Foto: © MAK / fotolia.com
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