Bluthochdruck – die stille Gefahr

Silent killer, der leise Tod … Gruselig. Hat jedoch leider seinen Grund: Über die Hälfte der Menschen mit Bluthochdruck weiß nichts davon.

Bluthochdruck – die stille Gefahr

Die verbreitete Ahnungslosigkeit hat dramatische Folgen: 300.000 Bundesbürger sterben in unserem Land jährlich an den direkten Folgen von zu hohen Blutdruckwerten. Diese stille Gefahr agiert lange völlig unmerklich: Über Jahre hinweg nagt sie an der Gesundheit von Herz und Gefäßen, bis sich ihre fatalen Kräfte in einer gewaltigen Detonation entladen. Oft ganz plötzlich, von einem Moment auf den anderen – etwa durch Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Kennen Sie Ihren Blutdruck?

Sollten Sie – denn das ist so etwas wie eine Lebensversicherung. Doch immens viele der Menschen mit zu hohem Blutdruck haben keine Ahnung davon. Das zeigte unter anderem eine große europäische Studie, in der über 1.600 Personen aus Italien, Großbritannien und Belgien bezüglich ihrer Blutdruckwerte untersucht wurden. Wie sich herausstellte, hatte 24 Prozent der Studienteilnehmer Bluthochdruck. 56 Prozent der Betroffenen wusste aber nichts von ihrem Gesundheitsrisiko. Warum? Weil sie sich wie die meisten Hochdruckpatienten gesund fühlen, so mehr oder minder zumindest. Stellt sich dann bei einer Routineuntersuchung im Grunde nur “rein zufällig” heraus, dass und mitunter wie sehr die Blutdruckwerte erhöht sind, sind viele der Betroffenen baff.

Symptome bei Bluthochdruck

Um nicht auch so vollkommen von der Diagnose Bluthochdruck überrascht zu werden, sollte man die Anzeichen kennen, mit denen sich die stille Gefahr in den Adern bemerkbar macht:

  • Druckgefühl im Kopf
  • Engegefühl in der Brust
  • Herzklopfen
  • Kopfschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Leistungsabfall
  • Nasenbluten
  • Ohrensausen
  • Schmerzen in der Brust, besonders in der Herzregion
  • Schweißausbrüche
  • Schwindel
  • verminderte Sehleistung

Nun sind die genannten Symptome ohne Frage recht unspezifisch – öfter Nasenbluten oder Ohrensausen muss noch kein Indiz für Bluthochdruck sein. Doch man sollte diese Anzeichen ernst nehmen, zumal dann, wenn mehrere der Beschwerden gemeinsam auftreten. Dann ist es noch mehr höchste Zeit, seinen Blutdruck endlich einmal untersuchen zu lassen. Bestenfalls kann Ihnen Ihr Arzt bestätigen, dass Ihr Blutdruck normal ist.

Umfassende Diagnose gibt Gewissheit

Werden aber tatsächlich erhöhte Blutdruckwerte festgestellt, ist eine umfassende Diagnose erforderlich: Ob und in wie weit ist die Gesundheit bereits beeinträchtigt? Den Auftakt der ärztlichen Untersuchungen bildet die Langzeitblutdruckmessung. Dabei werden über 24 Stunden hinweg kontinuierlich die Druckwerte gemessen und gespeichert. So kann untersucht werden, ob der Blutdruck dauerhaft erhöht ist oder ob der Blutdruck schwankt. Das gibt dem Arzt entscheidende Hinweise für die anschließende Therapie.

Selbstverständlich werden auch das Blut und der Urin untersucht. Bei der Erhebung des Blutbildes, wie die Blutuntersuchung heißt, geht es unter anderem um die Klärung der Frage, ob Blutzucker- und Blutfettwerte normal oder bereits entgleist sind. Die Urinuntersuchung hat zum Ziel, mögliche Schäden an den Nieren ausfindig zu machen. Diese sind bei Bluthochdruck häufig zu finden.

Natürlich fehlt ein Belastungs-EKG, medizinisch Ergometrie genannt, nicht im Reigen der Untersuchungen. Dabei werden die elektrischen Ströme des Herzens unter Belastung gemessen, zum Beispiel auf dem Fahrrad oder dem Laufband. Damit kann der Verlauf des Blutdruckes und der Herzarbeit bei Anstrengung bestimmt werden.

Nächster Diagnoseschritt kann eine Ultraschalluntersuchung des Herzens sein, eine sogenannte Echokardiographie. Dank ihr kann der Blutfluss im Herzen geprüft werden. Diese Untersuchung erfolgt in der Regel nicht beim Allgemeinmediziner, sondern durch einen Facharzt, dem Kardiologen. Er untersucht häufig auch nicht nur den Blutfluss im Herzen, sondern zusätzlich jenen in den großen Gefäßen durch eine so genannte Doppler-Sonographie.

Lesen Sie auf Journal Medizin auch, wie Sie Ihren Blutdruck richtig messen.

Foto: © CandyBox Images / fotolia.com
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