Nicht nur verpestete Luft, Feinstaub & Co. bergen Gefahren für unser Herz. Wie sich zeigt, ist auch Bodenverschmutzung ein Risikofaktor.
Dass und wie sehr Luftverschmutzung das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöht, ist inzwischen hinlänglich wissenschaftlich bestätigt worden. Neue Forschungen aus Deutschland belegen nun, dass auch Schadstoffe im Boden Herz und Kreislauf schädigen können. Im Fokus stehen dabei Pestizide, Kunststoffe und Schwermetalle wie Cadmium oder Blei. Sie können über verschiedene Wege in unseren Körper gelangen – vollkommen unbemerkt. Sie können zum Einen eingeatmet werden. Zum Anderen, und weitaus häufiger, nehmen wir sie über kontaminierte Pflanzen und schadstoffbelastetes Wasser auf.
Wie Bodenverschmutzung ans Herz gehen kann
Mainzer Wissenschaftler haben Studien zum Zusammenhang zwischen Schadstoffen im Boden und einem erhöhten Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz analysiert*. Dabei fanden sie klare Hinweise, dass vor allem Entzündungsprozesse und oxidativer Stress durch freie Sauerstoffradikale für die Gefährdung der Herzgesundheit verantwortlich sind.
Die Globalisierung verschärft das Problem
In ärmeren Ländern ist die Bedrohung der Gesundheit, nicht nur des Herzens, durch Bodenverschmutzung zweifelsohne größer. Doch da wir und andere wohlhabende Industrieländer immer mehr Nahrungsmittel aus Ländern mit hoher Umweltbelastung importieren, steigt auch bei uns die Gefahr.
Um das Ausmaß der schädlichen Effekte durch Bodenschadstoffe noch genauer erfassen zu können, sind weitere große wissenschaftliche Untersuchungen nötig. Bereits jetzt empfehlen die Forscher aus Mainz, zum besseren Schutz das Trinkwasser zu filtern und ausschließlich pflanzliche Lebensmittel zu essen, die auf einem gesunden Boden gewachsen sind.
* Münzel T et al. Soil and water pollution and human health: what should cardiologists worry about? Cardiovascular Research 2022. https://doi.org/10.1093/cvr/cvac082
