Depressionen weltweit auf dem Vormarsch

Depressionen nehmen rund um den Globus rasant zu – dennoch sind sie ein Tabuthema. Die WHO startet nun eine Kampagne gegen das Stigma.

Neuen Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Folge waren 2015 rund 322 Millionen Menschen von Depressionen betroffen: über vier Prozent der Weltbevölkerung und gut 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. In Deutschland beträgt die Zahl der Menschen mit der Erkrankung 4,1 Millionen, das sind 5,2 Prozent der Bevölkerung. Der Anstieg geht vor allem auf das Bevölkerungswachstum und die längere Lebenserwartung zurück. Denn besonders ältere Menschen leiden häufig unter Depressionen.

Depressionen werden unterschätzt

Die Volkskrankheit ist heute weltweit die Hauptursache für eine massive Lebensbeeinträchtigung. Zum Vergleich: „Nur“ rund 35 Millionen Menschen weltweit müssen mit Krebs leben. Mit Blick auf ihre Schwere sind Depressionen jedoch die am meisten unterschätzten Erkrankungen. Unter anderem gelten sie inzwischen auch als Risikofaktor für Erkrankungen des Herzens.

Vor dem Hintergrund der dramatischen Entwicklungen hat die WHO den Weltgesundheitstag am 7. April 2017 unter das Motto: “Depression – lass uns reden” gestellt. Die Aufklärungskampagne gegen die Stigmatisierung trägt den gleichen Titel. Besonderen Handlungsbedarf sieht die Organisation bei älteren Menschen. Denn stärker als der Durchschnitt leiden Menschen zwischen 55 und 74 Jahren unter einer Depression. In dieser Altersgruppe sind 7,5 Prozent der Frauen und 5,5 Prozent der Männer betroffen.

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