Die häufigsten Irrtümer über Krampfadern

Krampfadern sind eine Volkskrankheit. Doch obwohl sie so häufig sind, kursieren eine ganze Menge Irrtümer über sie. Hier die häufigsten.

Um Krampfadern ranken sich viele Mythen.

Irrtum 1: Krampfadern sind nur ein optisches Problem

Krampfadern sind eine Erkrankung, die unbedingt ernst genommen werden sollte. Teilweise sorgen sie selbst für Beschwerden: So können defekte Venen zum Beispiel zu schweren, geschwollenen Beinen, Spannungsschmerzen und Juckreiz führen. Die Haut an der betroffenen Stelle kann sich verändern, ja sogar ein sogenanntes offenes Bein – eine schlecht heilende Wunde – kann die Folge sein. Das Risiko für eine schmerzhafte Venenentzündung und für die Bildung einer Thrombose, eines Blutgerinnsels, ist erhöht. Löst sich das Blutgerinnsel und wandert es Richtung Lunge, kann es dort eine potentiell lebensgefährliche Lungenembolie auslösen.

Irrtum 2: Nur Frauen sind davon betroffen

Weit gefehlt. Schätzungen zufolge hat jeder fünfte Mann die sogenannten Krummvenen. Männer mit defekten Venen suchen allerdings seltener als Frauen einen Arzt auf. Ihr Risiko, Folgeerkrankungen zu entwickeln, ist deshalb höher.

Irrtum 3: Im Sommer sollten Krampfadern nicht behandelt werden

Auch das stimmt nicht. Defekte Venen machen bei Wärme grundsätzlich mehr Beschwerden. Das liegt daran, dass sich die Venen bei steigenden Temperaturen weiten – und sich die Venenklappen als Folge noch schlechter schließen können. Deshalb schwellen Beine und Knöchelregionen zum Beispiel im Sommer schneller an als im Winter. Generell eignen sich auch die Sommermonate, um ein Venenleiden zu behandeln. Welches Behandlungsverfahren und welcher Behandlungszeitpunkt im individuellen Fall optimal sind, lässt sich im Gespräch mit einem Venenspezialisten klären.

Irrtum 4: Wer seine Krampfadern behandeln lässt, muss mit langen Ausfallzeiten rechnen

Gestern operiert, und heute wieder am Schreibtisch – das ist mit modernen Behandlungsmethoden möglich. Wie schnell man wieder arbeiten kann, hängt im individuellen Fall sowohl von der Behandlungsmethode als auch vom ausgeübten Beruf ab. Während es nach einer Lasertherapie oft nach zwei bis drei Tagen wieder möglich ist zu arbeiten, dauert es beim Stripping etwas länger. Das Stripping (Strippen = Herausziehen) ist bei größeren Befunden die Methode der Wahl. Hier dauert es etwa eine Woche, bis man wieder am Schreibtisch sitzt. Bei körperlich anstrengender Arbeit oder bei überwiegend stehender Tätigkeit kann man bis zu zwei Wochen nicht arbeiten.

Irrtum 5: Die kommen wieder – eine Behandlung lohnt sich also nicht

Das ist gleich aus doppelter Hinsicht falsch: Krampfadern sollten behandelt werden, um schwerwiegende Folgeerkrankungen zu vermeiden. Bildet sich später wieder eine Krampfader, handelt es sich hierbei oft um eine Neubildung. Denn viele Venenpatienten haben generell ein höheres Risiko, Krampfadern zu entwickeln – zum Beispiel aufgrund einer geerbten Bindegewebsschwäche.
Unser Tipp: Wer seine defekte Vene von einem erfahrenen Venenspezialisten behandeln lässt, minimiert so sein sogenanntes Rezidiv-Risiko, also das Risiko, dass die behandelte Krampfader doch wieder auftritt.

Irrtum 6: Kompressionsstrümpfe sind unmodern

Mit den oft zitierten „Gummistrümpfen von Oma“ haben Kompressionsstrümpfe längst nichts mehr gemeinsam. Im Gegenteil: Wer eine Verordnung über Kompression vom Venenspezialisten erhält, bekommt individuell angepasste Hightech-Ware. Kompressionsstrümpfe verfügen über einen definierten Druckverlauf und unterstützen so die Arbeit der Venen. Längst gibt es sie in verschiedenen Formen und Farben. Wer sie trägt, merkt schnell, dass sie den Beinen gut tun – die Beine fühlen sich zum Beispiel nicht mehr so schnell müde an. Übrigens nutzen auch Sportler die positiven Effekte der Kompression.

Mehr Informationen zum Thema gibt es in „VenenFacts: Behandlungsmethoden“ https://venenliga.de/therapien/behandlungsmethoden

Quelle: Deutsche Venen-Liga e.V. www.venenliga.de

Foto: © PeJo / fotolia.com
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