Gerinnungshemmung schützt vor Demenz

Gerinnungshemmung kann bei Vorhofflimmern die Betroffenen vor den schweren Folgen der häufigen Herzrhythmusstörung bewahren. Zu diesen gehören Schlaganfall und Demenz.

Gerinnungshemmung bei Vorhofflimmern.Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen – rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Diese Patienten haben ein starkes Risiko für Schlaganfall oder Demenz. Laut Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), erhöht Vorhofflimmern das Schlaganfallrisiko immens. „Zudem erkranken Patienten mit Vorhofflimmern häufiger an Demenz als Menschen ohne diese Form von Herzrhythmusstörung.“

Frühzeitige Gerinnungshemmung gegen die Risiken

Behandelt wird Vorhofflimmern mit Gerinnungshemmern, den sogenannten Antikoagulantien. Zu diesen gehören Marcumar und die Nicht-Vitamin-K oralen Antikoagulanzien (NOAK). Diese Medikamente verhindern, dass sich Blutgerinnsel im Herz bilden und zu Schlaganfällen führen. Wissenschaftler haben sich nun gefragt, ob diese Gerinnungshemmer auch winzig kleine Schäden im Gehirn vermeiden können, die zu kognitiven Leitungseinbußen des Gehirns führen. Tun sie: Menschen mit Vorhofflimmern entwickeln seltener eine Demenz, wenn sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Dies zeigt eine schwedische Studie mit fast einer halben Million Patienten*.

Therapie senkt Gefahr für Demenz

Eine frühzeitige Behandlung mit oralen Gerinnungshemmern senkt nicht nur das Risiko dieser Patienten, einen Schlaganfall zu erleiden. Sie kann auch ihre kognitive Leistungsfähigkeit bewahren und sie so vor Demenz schützen: Patienten unter einer Therapie mit Antikoagulantien entwickeln deutlich weniger kognitive Funktionsstörungen. Wie die Studie zeigte, reduziert sich das Risiko für eine Demenz im Vergleich zu anderen Patienten mit Vorhofflimmern um 29 Prozent. Die Wissenschaftler aus Stockholm werteten Patientendaten von zwei schwedischen Registern aus den Jahren 2006 bis 2014 aus: Insgesamt 444.106 Patientendaten wurden für diese Studie analysiert.

* Friberg L, Rosenqvist M. Less dementia with oral anticoagulation in atrial fibrillation. European Heart Journal (2017) Oct 24. doi: 10.1093/eurheartj/ehx579
Foto: © sudok 1 / fotolia.com

 

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