Heiligabend besteht höchste Infarktgefahr

Oh du gefährliche: Zu keinem Zeitpunkt im Jahr erleiden so viele Menschen einen Herzinfarkt wie gegen 22 Uhr an Heiligabend.

An Heiligabend kann es für das Herz gefährlich werden.

Die stille Nacht ist für das Herz eine der gefährlichsten. Denn sie „beschert“ deutlich mehr Menschen einen Herzinfarkt als sonst im Laufe des Jahres. Zu diesem wenig festlichen Ergebnis kamen jetzt schwedische Wissenschaftler. Sie fanden sogar heraus, wann genau an Heiligabend die Herzgesundheit am stärksten bedroht ist.

Für ihre aufsehenerregenden Resultate werteten die Kardiologen vom bekannten Karolinska Institut in Stockholm die Daten sämtlicher Infarktpatienten aus, die im schwedischen Herzregister verzeichnet sind*. Das waren 283.000 Menschen an der Zahl: sie alle wurden in den Jahren 1998 bis 2013 mit einem Herzinfarkt in ein schwedisches Krankenhaus eingeliefert. Neben bestehenden Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Übergewicht ist in dem Herzregister auch das Einsetzen der Infarktsymptome möglichst auf die Minute genau verzeichnet.

Heiligabend vermehrt Herzinfarkte

Anhand der umfangreichen Daten berechneten die schwedischen Forscher, wann mehr Menschen einen Infarkt erlitten. Nämlich ob an Heiligabend, am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag oder zwei Wochen vor beziehungsweise nach den Feiertagen. Das Ergebnis war eindeutig: der Abend des 24. Dezembers geht am meisten ans Herz. Hier traten im Schnitt 69 Infarkte auf, während es am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag durchschnittlich 61 waren. In den zwei Wochen vor und nach den Feiertagen gab es 50 Herzinfarkte täglich. Betroffen waren vor allem Menschen über 75 Jahren sowie Typ-2-Diabetiker und Herzkranke.

Liegt es an den Gefühlen?

Was genau der Grund dafür ist, dass an Heiligabend das Infarktrisiko ansteigt, lässt sich nicht sagen. Die schwedischen Wissenschaftler vermuten jedoch, dass die aufgeladene Gefühlslage der entscheidende Faktor ist. Denn starke Gefühle, positive ebenso wie negative, können dazu beitragen, dass jemand einen Infarkt erleidet. Das ist in vielen früheren Untersuchungen klar belegt worden.

Übrigens stressen nicht alle Feiertage das Herz so stark, wie die Studie ebenfalls zeigt. So sind die Infarktraten an Ostern nicht höher als sonst im Jahresdurchschnitt.

*Erlinge D. et al. Christmas, national holidays, sport events, and time factors as triggers of acute myocardial infarction: SWEDEHEART observational study 1998-2013 BMJ 2018; 363 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.k4811 (Published 12 December 2018)
Foto: © Bernd S. – Fotolia.com
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