Zu Herz-Kreislauf-Notfällen im Flugzeug kommt es immer häufiger. Ein mobiles EKG-System ermöglicht eine zuverlässige und schnelle Herzdiagnose über den Wolken.
Plötzliche Brustschmerzen, Atemnot, Übelkeit – hat der Passier wohlmöglich einen Herzinfarkt? Solche extrem kritischen Situationen an Bord eines Flugzeuges werden immer häufiger. Schließlich fliegen immer mehr ältere Menschen und der Trend zu Fernreisen steigt.
Selbst wenn ein Arzt im Flieger mit dabei ist, fehlen grundlegend wichtige Informationen durch ein EKG. Doch der Pilot muss entscheiden, ob eine Zwischenlandung erforderlich ist oder nicht. Denn besonders bei Herz-Kreislauf-Beschwerden ist eine schnelle und gezielte Behandlung maßgeblich für das Überleben des Passagiers.
Herzdiagnose in der Luft
Einen Ausweg aus dem Dilemma bietet jetzt das mobile EKG-System CardioSecur. Es wird seit Januar 2018 bei der Fluggesellschaft Lufthansa eingesetzt und ermöglicht eine bisher nie da gewesene kardiologische Diagnose in der Luft. Das handliche, 50 Gramm leichte Gerät ergänzt in allen A380-Flugzeugen der Lufthansa-Flotte die bisherige ärztliche Versorgung an Bord. Das intuitive System ermöglicht es der Cabin Crew ohne kardiologisches Fachwissen ein EKG des Passagiers aufzuzeichnen und zur Diagnose direkt an die medizinische Hotline, International SOS, zu übermitteln. So bildet es eine wichtige Schnittstelle zwischen der Crew im Flugzeug und der medizinischen Beratung am Boden.
Detaillierte Entscheidungsgrundlage
Müssen wir runter oder geht es noch bis zur planmäßigen Landung? Für diese überlebenswichtige Entscheidung liefern die profunden EKG-Daten direkt aus dem Flugzeug erstmals eine detaillierte Grundlage. Denn die Ausprägung der Symptome gibt nicht unbedingt Aufschluss über die Schwere der akuten medizinischen Situation. Entsprechend schwierig ist es für die Crew wie auch die Ärzte am Boden abzuschätzen, ob eine Ausweichlandung zur ärztlichen Versorgung erforderlich ist oder nicht.
