Herzkrankheiten weiter Haupttodesursache

Herzkrankheiten und die Sterblichkeit an ihnen gehen zurück. Dennoch gibt es laut dem aktuellen Deutschen Herzbericht aber keine Entwarnung. 

Herzkrankheiten fordern nach wie vor (zu) viele Menschenleben.

Die Sterblichkeit durch Herzkrankheiten in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr insgesamt gesunken. Besonders deutlich zeigt sich dies für die Herzschwäche. Auch bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) gibt es solche Erfolge zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist erfreulich. Sie zeigt laut Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Deutsche Herzstiftung, nicht nur Verbesserungen der medizinischen Versorgung. „Sie lässt auch auf Verbesserungen in der Vorsorge von Herzkrankheiten schließen“.

Keine Entwarnung

Der Kardiologe Prof. Andresen fügt aber hinzu: „Entwarnung darf man nicht geben, denn trotz aller Fortschritte in der Herzmedizin haben Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit über 338.000 Sterbefällen pro Jahr ihren Schrecken noch lange nicht verloren.“ Problematisch ist unter anderem, dass die Aufklärung über die Herzrisiken immer noch nicht ausreichend greift. Nach wie vor sind unter den schwer betroffenen Herzkranken vor allem Übergewichtige und Adipöse sowie starke Raucher. Ein Grund dafür ist offensichtlich die soziale Situation. Unter sozial Benachteiligten sind Herzrisiken wie Übergewicht deutlich häufiger.

Herzkrankheiten fordern mehr Frauenleben

Weiterhin auffällig ist die nach wie vor höhere Sterblichkeit bei Frauen. Bei Betrachtung aller Herzkrankheiten sterben mehr Frauen als Männer: 107.529 (51,9 %) Frauen gegenüber 99.503 Männern (48,1 %) „Frauen mit Herzklappenkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche haben offensichtlich eine ungünstigere Prognose als Männer mit diesen Erkrankungen“, betont Prof. Andresen. Als mögliche Ursachen dafür sehen Herzspezialisten geschlechtsspezifische Unterschiede in der Genetik und anatomische an Herz und Gefäßen. Auch Unterschiede in der Wirkung von Herz-Kreislauf-Medikamenten und in der Symptomatik von Herzkrankheiten können Gründe dafür sein. „Diese Punkte müssen in der herzmedizinischen Versorgung mehr berücksichtigt werden“ fordert Prof. Andresen.

Quelle: Deutsche Herzstiftung
Foto: © 5second / fotolia.com
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