Hitze: Herzpatienten aufgepasst!

Sommerliche Hitze mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius – da machen viele schlapp. Besonders jene, die Herz- oder Blutdruckprobleme haben.

Junge Frau hilft älterer Frau, die unter der Hitze leidet: Besonders Herzpatienten müssen bei hohen Temperaturen aufpassen.Endlich ist der Sommer da! Sonne satt und die Temperaturen steigen … Super Grill- und Badewetter, keine Frage. Doch das kann durchaus zum Problem werden. Denn extreme Hitze ist sehr gefährlich.

Frei wegen Hitze? Nicht fürs Herz

Uff … Schüler bekommen frei und auch für Erwachsene, die angestellt tätig sind, wird bereits ein Hitzefrei erwogen. Wer das jedoch auf keinen Fall bekommt, ist unser Herz: Fest im Brustkorb verankert muss es die brütenden Temperaturen ertragen. Dass auch ihm viel zu heiß ist, kann uns das Herz nur anders zeigen – auf leider sehr unangenehme Weise. Zu seinen Hilferufen gehören Müdigkeit und Schwindel sowie Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps. Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe sind weitere Anzeichen dafür, dass unser Herz unter Hitze leidet.

Tipps für Herzpatienten

Wenn die Quecksilbersäule im Thermometer steigt und steigt, gilt für uns alle: Viel trinken und ein Hütchen aufsetzen … Wer jetzt allerdings ganz besonders aufpassen muss, sind diejenigen, die unter Herz- oder Blutdruckproblemen leiden bzw. bereits Herzmedikamente nehmen müssen:

Dosis anpassen

Viele Herzpatienten müssen Medikamente einnehmen. Bei einigen dieser Mittel kann bei extremer Hitze eine Änderung der Dosierung notwendig sein. Das gilt etwa für blutdrucksenkende Medikamente wie ACE-Hemmer, Sartane und Calciumantagonisten. Auch bei den Diuretika, den Entwässerungsmitteln, die häufig bei Herzschwäche verschrieben werden, ist der Blick aufs Thermometer wichtig. Denn bei starker Hitze verliert der Körper durch das Schwitzen mehr an Flüssigkeit. Durch die Einnahme wassertreibender Medikamente wie eben der Diuretika verstärkt sich der Flüssigkeitsverlust weiter. In Folge nimmt das Blutvolumen in den Gefäßen ab: Der Blutdruck sinkt und es kann vor allem beim Aufstehen aus liegender oder sitzender Position zu Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen. Herzpatienten sollten deshalb unbedingt mit ihrem Arzt besprechen, welche Medikamente wie lange bei Hitze zu reduzieren sind.

Gefahr durch zu viel Flüssigkeit

Ausreichend zu trinken, ist bekanntlich an heißen Tagen essentiell, um den Verlust an Wasser und Elektrolyten auszugleichen. Allerdings sollten gerade Menschen mit Herzbeschwerden die Flüssigkeitszufuhr nicht übertreiben. Denn dies kann zur Verschlechterung ihrer Herzleistung führen. Deshalb sollten herzkranke Patienten auch ihre Trinkmenge mit ihrem Arzt abstimmen. Und sich täglich Wiegen, um ihre Flüssigkeitsbilanz zu kontrollieren. Steigen Sie dazu morgens vor dem Frühstück und nach dem ersten Gang zur Toilette auf die Waage. Generell ist ein regelmäßiges Wiegen am Morgen zur Kontrolle ausreichend. Bei unerklärlichen Gewichtszunahmen – also nicht mehr als sonst gegessen oder weniger bewegt – kann es sein, dass Sie tatsächlich zu viel trinken. Umgekehrt, wenn Sie unerklärlich an Gewicht verlieren, ist möglicherweise die Diuretika-Dosis zu hoch. Vor allem Letzteres klären Sie bitte baldmöglichst mit Ihrem Arzt!

Leichte Kleidung, kühlere Umgebung

Ein schwaches und krankes Herz kommt schneller an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Betroffene sollten daher möglichst die größte Hitze in den Mittagsstunden meiden, sich körperlich schonen und sommerlich kleiden. Das funktioniert am besten durch leichte Bekleidung wie T-Shirt, kurze Hose, Sommerkleid. Auch direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie meiden, z. B. sich im Schatten aufhalten und eine Kopfbedeckung oder einen Sonnenschirm tragen.

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.

Foto: © Photographee.eu / www.fotolia.com

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