Weniger Kontrastmittel, weniger Risiko bei Herzuntersuchungen

Kontrastmittel können gefährlich sein. Spezielle Röntgenstrahlen bieten neue Möglichkeiten dafür, dass bei Herzuntersuchungen in Zukunft viel weniger von diesen Substanzen nötig ist.

Die verlässlichste Methode, um die Herzkranzgefäße zu untersuchen, ist die Koronarangiographie. Dabei werden so genannte Kontrastmittel gespritzt – sie machen Verengungen oder andere Veränderungen in den Gefäßen sichtbar. Jedoch haben Kontrastmittel bei einigen Patienten gefährliche Auswirkungen. So kann es bei einer Nierenschwäche zu Komplikationen bis hin zum Nierenversagen kommen. Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben nun eine Methode gefunden, bei der erheblich weniger Kontrastmittel erforderlich ist.

Röntgenstrahlen der besonderen Art

Was so wirksam Kontrastmittel spart, kommt aus einem speziellen Teilchenbeschleuniger: Röntgenstrahlen, die ganz präzise zu lenken sind. Herkömmliche Röntgenstrahlen haben ein recht breites Spektrum an Energien. Um dies auszugleichen, ist immer genug Kontrastmittel erforderlich. Ansonsten gibt es bei der Diagnose nichts zu sehen. Der Teilchenbeschleuniger der TUM erzeugt hingegen nur Strahlen mit der optimalen Energie. Sie lassen sich sehr genau steuern, was die Menge an Kontrastmittel deutlich reduziert.

Demnächst Herzuntersuchungen „lighter“

Bis tatsächlich Herzuntersuchungen mit der neuen, schonenderen Röntgenstrahlung durchgeführt werden, dauert es noch etwas. Einige Eckdaten sind noch zu klären. Dann wird die Methode bald zur Verfügung stehen.

(1) Eggl E. et al. Mono-Energy Coronary Angiography with a Compact Synchrotron Source”. Scientific Reports 7, Article number: 42211 (2017) doi:10.1038/srep42211
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