Warum uns Sport in Stadtluft schadet

Absolvieren Sie Ihre Trainingseinheiten besser abseits der City. Denn in der Stadtluft lauern so einige Gefahren für Herz und Lunge.

Körperliche Bewegung in Stadtluft sollten Sie vermeiden.

Viele sportlich Aktive bewegen sich statt im Fitness-Center lieber in der frischen Luft. Doch von „frischer“ Luft kann leider oftmals nicht die Rede sein. Denn die Luft in unseren Innenstädten ist bekanntlich alles andere als sauber. Die darin enthaltenen Schadstoffe belasten Herz und Lunge bei körperlicher Aktivität – und zwar erheblich mehr als bislang angenommen.

Training in Stadtluft meiden

Wer regelmäßig spazieren geht, joggt oder mit dem Rad fährt, um sich fit zu halten, sollte auf der Trainingsroute stark befahrene Straßen meiden. Londoner Forscher fanden kürzlich etwas Erschreckendes heraus. Nämlich, dass körperliche Aktivität in der Nähe stark befahrener Straßen die positive Wirkung der Bewegung auf Atemwege sowie auf Herz und Kreislauf zunichtemacht *. Dies gilt vor allem für all jene Menschen, die bereits mit einer Herz- oder Lungenerkrankung vorbelastet sind. Grundlage für diese Erkenntnis ist eine in London durchgeführte Studie.

Schon geringe Belastung riskant

Die Teilnehmer der Studie waren sowohl gesunde Freiwillige als auch Patienten mit chronischen Herz- und Lungenerkrankungen. Sie alle trieben keinen intensiven Sport. Sondern sie unternahmen flotte Spaziergänge – also ähnlich wie Walking. Eine der zügigen Runden führte entlang der stark befahrenen Oxford Street, der andere durch den Hyde Park. Vor und nach den Spaziergängen untersuchten die Wissenschaftler Herz und Lunge der Teilnehmer. Bei allen verbesserte sich nach dem Gang im Hyde Park die Lungenfunktion. Beim Lauf entlang der mit schlechter Luft belasteten Oxford Street stellten sich Symptome wie Husten, Auswurf und Atemnot ein.

Klar, denn bei körperlicher Aktivität wird mehr und tiefer eingeatmet, sodass mehr ungefilterte Schadstoffe über die Atemwege aufgenommen werden. Dies kann die positiven Effekte der körperlichen Aktivität wieder zunichtemachen. Das Schlimme ist, dass dies bereits bei geringer körperlicher Belastung wie zügigem Spazieren gehen der Fall ist. Was erst beim Joggen oder schnellen Radfahren in Stadtluft passiert, kann man sich vorstellen … Freizeitsportler sollten also unbedingt bevorzugt abseits des Straßenverkehrs trainieren. Denn in der Stadtluft fügen sie ihrer Gesundheit eher Schaden als Nutzen zu.

 

* Rudy Sinharay R. et al. Respiratory and cardiovascular responses to walking down a traffic-polluted road compared with walking in a traffic-free area in participants aged 60 years and older with chronic lung or heart disease and age-matched healthy controls: a randomised, crossover study. Lancet 2018; 391: 339–49
Foto: © baranq – Fotolia.com
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