Was unseren Herzmuskel zusammenhält

Unser Herzmuskel ist ein Wunderwerk. Seine Leistungskraft stellt viel in den Schatten. Diesem Phänomen kommt die Medizin langsam auf die Spur. 

Unser Herzmuskel ist ein Wunderwerk.

Mit jedem Herzschlag zieht sich der Herzmuskel zusammen und dehnt sich anschließend wieder aus. Warum funktioniert das ein Leben lang? Forscher der Technischen Universität München haben jetzt einen Teil dieses Rätsels gelöst. Nämlich, was unseren Herzmuskel stabilisiert und so fit hält.

Zwei fleißige Eiweiße

Zwei Eiweiße unseres Körpers sorgen dafür, dass sich Muskeln dehnen lassen, ohne dabei auseinanderzufallen. Eines ist Titin, das längste Eiweiß des menschlichen Körpers, das andere ist α-Actinin, welches das Titin im Muskelgewebe verankert. Zwischen diesen beiden Proteinen, wie Eiweiße medizinisch heißen, existiert eine enge Verbindung. Diese hält zwar nur den sehr minimalen Zug von fünf Pico Newton aus – was der Gewichtskraft einer Billionstel (!) Tafel Schokolade entspricht – dennoch sind die zwei Eiweiße höchst effektiv. Denn im Muskel wird jeder Titin-Strang von sieben α-Actinin-Proteinen gehalten. Damit erhöht sich die Kraft um das Siebenfache. Genug, um das Herz schlagen zu lassen.

Cleveres Netzwerk im Herzmuskel

Das Netzwerk der beiden Proteine ist nicht nur sehr stabil, sondern auch clever: Werden sie auseinandergezogen, lösen sie sich voneinander. Sobald die Dehnung nachlässt, finden sie wieder zueinander. Diese hohe Affinität zueinander garantiert, dass der Herzmuskel nicht reißt, sondern nach einer Dehnung wieder seine ursprüngliche Form annimmt. Die Interaktion zwischen den beiden Eiweißen ist übrigens nicht auf das Herz beschränkt. Sie stabilisiert vielmehr alle unsere Muskeln, die regelmäßig gedehnt werden – ob beim Atmen, Gehen, Greifen oder Lachen.

Quelle: Technische Universität München

Foto: © benschonewille – Fotolia.com
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