Zu wenig Eisen bedroht das Herz

Gerade geschwächte Herzen leiden immens unter einem Mangel an Eisen. Warum und wie eine Eisentherapie helfen kann, wird nun erforscht.

Eisen ist auch sehr wichtig für das Herz.

Eisenmangel ist bei gesunden Menschen in der Regel gut behandelbar und geht bei ärztlicher Versorgung ohne Komplikationen einher. Bei Menschen mit Herzschwäche sieht es hingegen völlig anders aus: Bei ihnen ist der Mangel an Eisen im Blut ein häufiger Auslöser für einen Krankenhausaufenthalt. „Eisenmangel gilt heute als Begleitkrankheit der Herzschwäche und kann auch ohne jede Blutarmut vorliegen“, so der Kardiologe Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Eine standardmäßige Überprüfung der Eisenwerte bei Herzschwäche ist deshalb wichtig. Denn: „Ein chronisch niedriger Eisenwert im Blut kann die Herzinsuffizienz sogar dramatisch verstärken.“

Warum wirkt Eisen positiv auf das Herz?

Bundesweit leiden nach Expertenschätzungen bis zu vier Millionen Menschen an Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei weit über 460.000 Klinikeinweisungen pro Jahr wegen einer Verschlechterung der Herzerkrankung (Entgleisung/Dekompensation). Auffällig ist, dass etwa 40 Prozent der Patienten mit chronischer Herzschwäche einen Eisenmangel aufweisen, bei Patienten mit akuter Herzschwäche sind es sogar bis zu 75 Prozent. Wird Eisen intravenös zugeführt, verbessert sich die Herzfunktion und der Verlauf der Insuffizienz wird positiv beeinflusst.

Doch warum ist das so? Gute Frage, denn die genauen Zusammenhänge zwischen Eisenmangel in den Herzmuskelzellen, dem Eisenstoffwechsel und der Entwicklung einer Herzinsuffizienz sind bislang nur unzureichend geklärt. Ebenso ist nicht abschließend erforscht, wie sich eine Zufuhr von Eisen auf die Herzfunktion, den Verlauf der Herzschwäche und die Sterblichkeit auswirkt. Das wird sich nun ändern. Mit dem Forschungsvorhaben „Einfluss von Eisensubstitution auf die Herzinsuffizienzentwicklung“ unter der Leitung von Prof. Dr. med Karl Toischer, Kardiologe am Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen. Die Deutsche Herzstiftung fördert gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für Herzforschung dieses Projekt mit 60.000 Euro.

Quelle: Deutsche Herzstiftung
Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de
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