Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen werden oft auch Biologika eingesetzt. Da sie das Abwehrsystem schwächen, sollten die Patienten auf Corona getestet werden.
Als Patient mit einer chronischen Darmentzündung ist es selbstverständlich wichtig, seine Medikamente während der Coronavirus-Pandemie weiter einzunehmen. Doch so manche, die bei CED zur Anwendung kommen, setzen die Schlagkraft des Immunsystems ab. Zu diesen sogenannten Immunsuppressiva gehören auch die Biologika – Wirkstoffe, die sich bei einer ganzen Reihe von CED-Patienten bewähren, wenn andere Behandlungen fehlschlagen.
Biologika können das Infektionsrisiko erhöhen
Biologika können das Risiko für Infektionen erhöhen, wie eine große Analyse vieler Studien zeigt, die italienische Wissenschaftler durchgeführt haben*. So erkranken Patienten, die diese Wirkstoffe einnehmen, häufiger an Infektionen wie unter anderem Herpes zoster und Herpes simplex, Zytomegalie oder Tuberkulose. Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos sollten Patienten mit chronischer Darmentzündung auf Infektionen untersucht werden, wenn sie eine Therapie mit einem Biologikum machen oder demnächst starten.
Mit auf der Liste der Untersuchungen sollte unbedingt ein Test auf das neue Coronavirus stehen. Denn bei den CED-Patienten mit Immunsuppression ist das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 sowie für einen schwereren Krankheitsverlauf erhöht. Aufgrund der raschen Ausbreitung des Virus empfehlen die italienischen Wissenschaftler, die Patienten auch dann auf SARS-CoV-2 zu testen, wenn sie keine Symptome zeigen sowie weder Kontakt zu einer infizierten Person hatten noch in einem Risikogebiet waren.
