Gesundheitswissen? Fehlanzeige!

Um das Gesundheitswissen der Deutschen ist es schlecht bestellt. Das gilt besonders für junge Erwachsene: Nachhilfe dringend erforderlich und gewünscht.

Beim Gesundheitswissen gibt es viele Fragezeichen.

Die gesundheitliche Bildung der 18- bis 24-Jährigen ist erschreckend gering. 66 Prozent dieser Altersgruppe tappen bei wichtigen medizinischen Fragen im Dunkeln. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Stada Gesundheitsreport 2017 der „Alles Gute“-Initiative*. Er basiert auf einer Onlinebefragung von 2.000 Bundesbürgern zwischen 18 und 24 Jahren.

Gesundheitswissen alarmierend mies

„Generation Ahnungslos“: 17 Prozent der Befragten verfügen über eine inadäquate gesundheitliche Bildung und bei 49 Prozent ist diese problematisch. Gerade nur einmal 34 Prozent bekamen ein „ausreichend“ ausgestellt. Damit liegt das Gesundheitswissen deutlich unter dem Durchschnitt der deutschen Gesamtbevölkerung. Besorgniserregend ist allerdings auch die Selbsteinschätzung der jungen Erwachsenen. Über 80 Prozent sind nämlich der Meinung, in gesundheitlichen Belangen „gut Bescheid zu wissen“. Nee, is nicht …

Aus der Palette der Irrtümer:

  • 85% wissen nicht, dass ungeschützter Sex sowohl HIV, HPV als auch Syphilis übertragen kann.
  • 36% meinen, dass Antibiotika gegen Viren helfen.
  • 59% wissen nicht, dass Schlafmangel ein Gesundheitsrisiko darstellt.
  • 25% sind der Ansicht, dass es die Praxisgebühr noch gibt.
  • 14% kennen nicht den Unterschied zwischen ambulant und stationär.
  • 31% glauben, dass nur Männer zu einem Urologen gehen dürfen.
  • 30% wissen nicht, dass ein Gynäkologe hauptsächlich Frauen behandelt.
  • 18% denken, Orthopäden behandeln auch organische Erkrankungen.
  • 5% glauben, dass eine Angina durch Sex übertragen wird.

80% wollen Gesundheit als Schulfach

Laut Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Senior Professor of Public Health and Education, Hertie School of Governance in Berlin, ist das gesundheitliche Wissen junger Deutscher auch im internationalen Vergleich „alarmierend schlecht“. Doch warum? „Sicherlich mit deshalb, weil sie meist gesund sind und sich noch nicht mit diesem Thema auseinandersetzen müssen“.  Allerdings und „sehr bemerkenswert“: Die große Mehrheit der Befragten, nämlich 80 Prozent wünscht sich, dass Gesundheit einen festen Platz im Lehrplan erhält. „Die junge Generation“, so Prof. Hurrelmann, „spürt offensichtlich, dass Gesundheit ihr höchstes Gut ist und das Wissen helfen kann, Krankheiten vorzubeugen“. Junge Erwachsene sollten nicht nur dringend mehr über Gesundheit wissen, sie wollen es also auch …

*Stada Gesundheitsreport 2017: Die Gesundheitsbildung junger Erwachsener in Deutschland“
Foto: © BillionPhotos.com / fotolia.com

 

 

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