Helicobacter-Diagnose: Habe ich´s auch?

Das Bakterium Helicobacter pylori besiedelt den Magen von beinahe jedem Zweiten von uns. Lesen Sie hier, wie die Helicobacter-Diagnose abläuft.

Cartoon-Illustration eines Helicobacter pylori im Magen: Eine Helicobacter-Diagnose geschieht entweder im Rahmen einer Magenspiegelung mit dem Helicobacter-Urease-Test (HUT) oder mittels Atemtest.

Nahezu die Hälfte der Bevölkerung hat einen unerwünschten Mitbewohner in ihrem Magen. Sein Name ist Helicobacter pylori und er ist ein Einzeller. Nun beherbergen wir zahllose Bakterien in unserem Körper – unerlässlich zur Gesunderhaltung. Doch auf den Magenkeim könnten wir gut verzichten. Denn er kann uns ein Magengeschwür und andere Beschwerden mit der Verdauung bescheren. Um ihn ausfindig zu machen, gibt es zwei Verfahren.

Helicobacter-Diagnose im Atem

Die Luft, die wir ausatmen, kann Indizien für krankhafte Veränderungen im Körper liefern. Dies macht sich der Atemgastest zunutze, verkürzt auch Atemtest genannt. Die Fahndung nach Helicobacter im Magen konzentriert sich dabei auf Harnstoff im Atem. Denn diesen kann das Bakterium spalten. Vor der Untersuchung trinken Sie eine Flüssigkeit mit Harnstoff, der mit dem Isotop 13C radioaktiv markiert ist. Keine Sorge, das ist nicht gefährlich und das schmecken Sie auch nicht. Ist der Magen mit dem Keim infiziert, entsteht 13CO2 in Ihrem Körper. Es wird ausgeatmet und mit einem Infrarotspektrometer gemessen. Das Ergebnis liegt nach etwa einer Woche vor. Der Atemtest dauert etwa 30 Minuten und ist nicht belastend. Allerdings dürfen Sie vier Stunden davor nichts essen, keinen Alkohol trinken und nicht rauchen. Das könnte den Befund verfälschen. Nehmen Sie Säureblocker ein, sollten Sie eine Woche vor dem Test die Einnahme unterbrechen und erst danach wieder beginnen.

Der HUT

HUT steht für Helicobacter-Urease-Test. Dafür wird im Rahmen einer Magenspiegelung, der Gastroskopie, Gewebe aus dem Magen entnommen. Dieses kommt anschließend auf eine Nährlösung, die Harnstoff und eine Farbindikatorlösung enthält. Jetzt wird es spannend: Ist Helicobacter in der Gewebeprobe, verfärbt sich die Nährlösung rot. Denn das Bakterium zerlegt den Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid. Durch den Ammoniak färbt sich der Farbindikator rot. Das Ergebnis des HUT ist in der Regel nach wenigen Minuten sichtbar. Seine Genauigkeit ist hoch: Die Trefferquote beträgt mehr als 90 Prozent. Wie beim Atemtest können Säureblocker das Testergebnis verfälschen. Deshalb sollten Sie diese Medikamente eine Woche vor der Untersuchung nicht mehr nehmen. Das gilt auch für Antibiotika. Sie dürfen ab sechs Wochen vor dem Test nicht mehr eingenommen werden.

Lesen Sie auf Journal Magen-Darm, wie man den lästigen Keim wieder los wird …

Foto: © Miyuki Satake / fotolia.com

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