Ingwer aktiviert die Verdauungskraft

Die runzeligen Wurzeln sind seit Jahrtausenden bei Köchen und Heilkundigen geschätzt, besonders wegen der verdauungs- und magenstärkenden Wirkung von Ingwer.

Ingwer: Ob als Wurzel oder Tee aktiviert er den Magen-Darm-Trakt

Die ältesten Berichte über Ingwer als Heilpflanze stammen aus China vom zweiten Gelben Kaiser, der etwa 2500 Jahre vor Beginn der europäischen Zeitrechnung lebte. Er teilte die Heilpflanzen in drei Klassen ein. Die höchste Klasse waren die „Königlichen Pflanzen“: Die wertvollsten Heilpflanzen, die auch in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden durften und keine Nebenwirkungen hatten. Ingwer, Sie ahnen es, galt als eine der wichtigsten Pflanzen innerhalb der Königsklasse. Unsere Heilpflanzen-Serie widmet sich ihm aufgrund seiner rundum wohltuenden Wirkung auf die Verdauung.

Direkte Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt

Der geweihartigen Knollen verdanken ihre umfassenden Effekte ihrem hohem Gehalt an ätherischen Ölen und Bitterstoffen. Sie regen die Verdauungstätigkeiten an, indem sie direkt den Stoffwechsel und die Funktionen von Magen und Darm fördern. Weiterhin aktivieren die Ingwerstoffe die Peristaltik und lindern Blähungen überaus wirksam. Letzteres beruht mit darauf, dass Ingwer die Darmflora gesund hält: Schädliche Darmbakterien hemmt er, nützliche unterstützt er. Dies geht auch mit auf die keimtötende Wirkung dieser Pflanze zurück. Die scharfen unter den Bitterstoffen – Ingwer schmeckt bekanntlich scharf – aktivieren darüber hinaus Wärmerezeptoren in der Mundschleimhaut. Das regt die Bildung von Speichel und Magensaft an. Nicht zuletzt lindern die Bitterstoffe Übelkeit und Brechreiz. Nicht von ungefähr enthalten viele pflanzliche Arzneimittel gegen Reisekrankheit auch die Ingwerwurzel. Dieses Portfolio macht diese zu einer so bewährten Hilfe bei Verdauungsbeschwerden aller Art – von Blähungen bis Übelkeit.

Wie Sie Ingwer anwenden

Ingwer kann als Tee, als Tinktur oder als Pulver, vor allem bei Brechreiz, eingenommen werden. Außerdem ist er als fertiges Arzneipräparat zur Behandlung von Verdauungsstörungen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Für einen Ingwertee übergießen Sie ein daumengroßes Stück der geschälten Knolle mit einer Tasse siedendem Wasser. Fünf Minuten ziehen lassen, abseihen und jeweils eine halbe Stunde vor der Mahlzeit trinken. Probieren Sie auch einmal Ingwersaft. Um ihn zu gewinnen, schabt man ein Wurzelstückchen mit einer Reibe und presst den so gewonnenen Brei durch ein Leinentuch. Wenn Ihr Mageninhalt dazu neigt, sich auf Autofahrten oder Schiffsreisen ebenfalls auf die Reise zu begeben, nehmen Sie vor der Abfahrt einen halben Teelöffel gemahlenen Ingwer ein oder kauen ein kleines Stück frische Ingwerwurzel.

Tipp: Ingwer lässt sich leicht zu Hause züchten. Legen Sie einfach ein Stück der Wurzel in Wasser, bis neue Wurzeln austreiben. Den neuen Trieb pflanzen Sie in feuchtwarme Erde an einem sonnigen, wind- und kältegeschützten Platz ein.

Lesen Sie hier mehr aus unserer Serie “Heilpflanzen für die Verdauung”.

Foto: © abolkis – Fotolia.com
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