Miefige Darmwinde – peinliche Begleiter

Im Zuge unserer Verdauung entwickeln sich Gase im Darmtrakt – ganz normal. Entweichen diese Darmwinde, kann es jedoch peinlich werden.

Frau hält sich die Nase zu: Darmwinde können übel riechen.Rund um die Uhr wird in unserem Darm fleißig gewerkelt. Dabei produzieren die Abermillionen der Darmbakterien auch Gase – in der Regel handelt es sich dabei um Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff. Sie suchen sich permanent ihren Weg nach draußen. Vielfach merken wir gar nichts davon. Leider kann das mitunter allerdings auch ganz anders vonstattengehen: nämlich deutlich wahrnehmbar von Ohren und Nase …

Viele mögliche Auslöser

Auch wenn Blähungen eine völlig normale “Begleitmusik” unserer Verdauung sind: Mitunter kommt es vor, dass sich im Laufe der Verdauung zu viele Gase im Darm bilden. Dann können Darmwinde nicht nur sehr peinlich, sondern auch unangenehm werden. Denn kann das Zuviel an Gasen nicht raus, zwickt und nervt es im Darm. Suchen sich die Blähungen einen Ausweg nach oben, sorgt das oftmals für Schmerzen: im Magen und durch den Druck auf das Zwerchfell auch in den Lungen. Werden die Darmwinde zum Problem, soll dieses natürlich gelöst werden. Dazu ist es wichtig zu wissen, was die Gasbildung im Darm unerwünscht ankurbelt. Die Liste dessen ist allerdings lang – Blähungen können viele verschiedene Auslöser haben. Sie reicht von harmlosen bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen.

Ursachen auf dem Teller

Wenig überraschend: Was wir uns servieren, beeinflusst auf direktem Weg unseren Verdauungstrakt. Damit verbunden auch die Entwicklung von Gasen im Darm. Zwar reagiert jeder von uns anders auf bestimmte Lebensmittel: Was dem einen Blähungen verursacht, bereitet dem anderem keinerlei Probleme. Dennoch gibt es eine ganze Reihe üblicher Verdächtiger; hier die wichtigsten.

Dazu zählen alle Kohlarten und Lauchgemüse, allen voran Knoblauch und Zwiebeln. Die nächsten Kandidaten sind Hülsenfrüchte wie Linsen und besonders Bohnen; “jedes Böhnchen macht ein Tönchen …”. Ballaststoffe können ebenfalls zum Problem werden. Die für unseren Körper unverdaulichen Fasern stecken unter anderem in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Sie sind sehr gesund, unter anderem weil sie Darmfunktionen anregen. Doch genau das ist der Haken, denn dadurch entstehen auch vermehrt Gase im Darm. So können grob geschrotetes Vollkorn oder Rohkost für üble Blähungen sorgen – besonders abends gegessen. Ein hohes Potenzial für Darmwinde bergen auch Getränke mit Kohlensäure sowie Bier. Die darin enthaltene Hefe zur Gärung lässt es auch im Darm kräftig blubbern. Weniger bekannt ist, dass auch Sorbit die Entstehung von Gasen fördert. Dieser Zuckeralkohol steckt in Früchten wie Kirschen, Zwetschgen, Birnen sowie Äpfeln und wird häufig als Zuckeraustauschstoff verwendet. Was die Aufschrift “zuckerfrei” trägt, kann also ebenso eine Ursache sein.

Darmwinde durch Erkrankungen

Hinter Blähungen können auch eine ganze Reihe von körperlichen Erkrankungen stehen. So unter anderem ein Reizdarm, die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn sowie eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung. Weiterhin kann eine gestörte Darmflora zu Blähungen führen. Ebenso wie psychische Belastungen: Stress und Nervosität beispielsweise lassen viele zu schnell essen und dabei viel Luft schlucken. Dieses Übermaß an Luft sorgt dann im Darm für zusätzliche Unruhe. Nehmen Sie also hartnäckige und starke Darmwinde also nicht auf die leichte Schulter. Sie sollten stets genau abgeklärt und nicht einfach “weg behandelt” werden.

Lesen Sie auch auf Journal Magen-Darm, wie Sie gegen Blähungen vorgehen können.

Foto: © benik.at / fotolia.com

Mein Buch zum Thema, erschienen im Gräfe und Unzer Verlag.

Infos zum Buch unter: http://www.gu.de/buecher/bewusst-gesund-leben/gesunde-ernaehrung-abnehmen/1415060-faszination-darm/

 

 

 

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