Was ist denn ein Reizmagen?

Reizmagen ist eine häufig gestellte Diagnose. Doch worum handelt es sich dabei und was verursacht ihn? Das lesen Sie hier.

Frau mit Reizmagen liegt im Bett.

Der Reizmagen, medizinisch funktionelle Dyspepsie genannt, hat es mittlerweile auf die vordersten Plätze im Ranking der Verdauungsstörungen geschafft. Rund 25 Prozent der erwachsenen Bundesbürger zwischen Flensburg und Garmisch sind davon betroffen.  Frauen übrigens beinahe doppelt so oft wie Männer – vor allem aus der älteren Generation, denn mit den Jahren steigt das Risiko. Nun ist ein Reizmagen glücklicherweise nicht lebensbedrohlich, aber dennoch alles andere als eine Bagatelle. Schließlich setzen die unangenehmen Beschwerden die er verursacht, die Lebensqualität erheblich herab und schränken das Alltagsleben ein. Das Spektrum dessen, was den Betroffenen zu schaffen macht, ist weitgefächert. Dennoch wird diese Erkrankung des Magens oft unterschätzt und in ihren Auswirkungen verkannt.

Symptome beim Reizmagen

Sehr häufig treten die Beschwerden bei und nach den Mahlzeiten auf. Kaum ist man vom Tisch aufgestanden, machen sich ein Druck- und Völlegefühl im Magen breit. Dazu gesellen sich Oberbauchschmerzen, Aufstoßen, Blähungen und Übelkeit. Weiterhin charakteristisch für eine funktionelle Dyspepsie sind vorzeitiges Sättigungsgefühl, Sodbrennen und Appetitlosigkeit. Alle diese Symptome können einzeln oder gemeinsam auftreten. Natürlich können sich auch nur einige davon bemerkbar machen.

Organischer Befund? Fehlanzeige

Wer sich wegen seiner Magenbeschwerden zum Gang in eine Arztpraxis entschließt, verlässt diese häufig ohne einen organischen Befund. Was daran liegt, dass sich selbst mit modernsten Diagnosemethoden meist keine organischen Ursachen für einen Reizmagen finden lassen: Es gibt keine krankhaften Veränderungen in den Verdauungsorganen, welche die Beschwerden erklären könnten. Deshalb spricht die Medizin auch von funktioneller Dyspepsie und funktionellen Verdauungsstörungen. Doch obwohl „organisch alles in Ordnung ist“ sind die Betroffenen noch lange nicht gesund. Vielmehr sind ihre Beschwerden – wenn auch oft verkannt – Indizien für eine ernst zu nehmende Erkrankung, die adäquat behandelt werden sollte. Zumal die Verdauung die Basis für einen gesunden Stoffwechsel und somit die Voraussetzung für das Wohlbefinden ist.

Viele Wege führen zum Reizmagen

Zur Entstehung funktioneller Magenbeschwerden trägt das Zusammenspiel mehrerer Faktoren bei – multikausal nennt dies der Mediziner. Ganz oben auf der Liste der Ursachen stehen Stress, psychische Belastungen und vor allem ungünstige Ernährungsgewohnheiten: zu schnelles Essen, zu wenig kauen sowie zu viel Fett, Zucker, Alkohol und Fastfood schlagen nachhaltig auf den Magen. Darüber hinaus können Störungen der sogenannten Motilität mitverantwortlich für die Ausprägung eines Reizmagens sein. Dabei handelt es sich um Bewegungsstörungen der Muskeln im Magen-Darm-Trakt. Auch kleine, durch eine vorangegangene Magenschleimhautentzündung bedingte Veränderungen sowie Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori werden als mögliche Auslöser angesehen. Ebenso vermuten einige Experten als weitere Ursache, dass Nerven im Bereich des Magens übermäßig empfindlich sind. Dadurch werden Reize wie Stress und auch Schmerzen übermäßig wahrgenommen und der Magen ist anfälliger dagegen.

Lesen Sie auf Journal Magen-Darm, was weiterhin zum Reizmagen führen kann und wie er behandelt wird.

Foto: © Andrey Popov / fotolia.com

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