Was Sie beim Reizmagen vermeiden sollten

Unter einem Reizmagen leiden viele. Seine Behandlung ist jedoch vielfach problematisch. Auch, weil sie nicht an den eigentlichen Ursachen ansetzt.

Beim Reizmagen sollten bloß keine Säureblocker eingenommen werden.

Auch zu wenig Magensäure kann einen Reizmagen verursachen – eine unterschätzte Ursache dieser häufigen Erkrankung. Und mit der Grund, warum ihre Behandlung so oft erfolglos ist. Wesentlich wirksamer sind andere Maßnahmen, dazu gleich mehr.

Die Sache mit der Magensäure

Was ebenso und zwar sehr häufig zur funktionellen Dyspepsie führen kann, ist eine gestörte Bildung von Magensäure. Problematisch ist dabei allerdings nicht ein Zuviel, sondern ein Zuwenig an Magensäure. Denn sie hat im gesamten Verdauungsgeschehen einen immensen Stellenwert: Kaum bekannt, läuft ohne genügend Magensäure die gesamte Verdauung nicht effektiv. So ist sie unerlässlich zur Desinfektion und damit zur Keimreduktion im Speisebrei. Ohne Magensäure kann auch die Eiweißverdauung nur sehr eingeschränkt stattfinden. Denn sie ist Voraussetzung für ausreichend Eiweiß-spaltendes Enzym im Magen: das Pepsin. Steht zu wenig Magensäure zur Verfügung, klappt das nicht mehr richtig. Die Nahrung wird nur unvollständig verdaut. Das führt dann zu Magenbeschwerden und erhöht das Risiko für Nahrungsmittelallergien.

Säureblocker fehl am Platz

Die Folgen eines Mangels an Magensäure machen auch klar, weshalb die Einnahme von Säureblockern keine gute Idee ist. Denn diese Medikamente, medizinisch Protonenpumpeninhibitoren (PPI) genannt, unterdrücken die Produktion von Magensäure. Beim Reizmagen ist das eher kontraproduktiv. Zumal PPI´s nicht nur die Verdauungsfunktionen beeinträchtigen. Darüber hinaus beeinträchtigen sie die Darmflora und erhöhen das Risiko für Infektionen sowie Osteoporose. Vor diesem Hintergrund sind Magensäureblocker nach Ansicht von Verdauungsexperten gerade bei Reizmagen und funktionellen Verdauungsstörungen fehl am Platz.

Reizmagen richtig angehen

Anstatt die vielfältigen Aktivitäten Ihres geschwächten Magens zu behindern, müssen diese vielmehr gezielt gefördert werden. Das heißt konkret: die Magenverdauung anregen. Das gelingt Ihnen mit der Einnahme von Präparaten mit Verdauungsenzymen wie dem Pepsin. Diese sind eine lang bewährte Behandlungsoption. Denn sie bringen die gestörten Magenfunktionen wieder in ihr gesundes Gleichgewicht und bessern nachhaltig die Beschwerden. Entsprechend rücken Enzym-Präparate neben pflanzlichen Arzneimitteln wieder in den Fokus der Reizmagen-Therapie.

Foto: © abasler / fotolia.com

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