Gelenkrheuma: behandeln, bevor es zu spät ist

Gelenkrheuma, rheumatoide Arthritis, muss möglichst früh behandelt werden – ob medikamentös oder operativ. Oberstes Ziel ist der Erhalt der Beweglichkeit.

Gelenkrheuma sollte rasch behandelt werden.

Die rheumatoide Arthritis, umgangssprachlich Gelenkrheuma genannt, erlaubt keinen Aufschub bei ihrer Behandlung. Denn sobald sich die Gelenkentzündung mit Morgensteifigkeit und Gelenkschmerzen bemerkbar macht, wird es höchste Zeit. Dann öffnet sich ein sogenanntes therapeutisches Fenster, das sich bereits nach einigen Wochen bis Monaten wieder schließt. Wurde in diesem Zeitraum nicht gezielt behandelt, kann es zu spät sein, um die betroffenen Gelenke und deren Beweglichkeit zu erhalten.

Wie Gelenkrheuma erkannt wird

Die Entzündung schädigt Gelenkstrukturen, die unwiederbringlich verlorengehen. Je früher behandelt wird, desto effektiver lassen sich solche bleibende Schäden vermeiden. Das klappt jedoch nur, wenn man das Gelenkrheuma rechtzeitig erkennt. Die Möglichkeiten dazu haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich verbessert. Als wesentlicher diagnostischer Marker haben sich Antikörper gegen sogenannte citrullinierte Peptide, kurz ACPA entpuppt. Sie sind bereits sehr früh im Blut nachweisbar und können eine rheumatoide Arthritis treffsicher anzeigen. Daneben bewähren sich bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT: sie arbeiten heute mit Auflösungen, die bereits geringfügige Gelenkveränderungen erkennbar machen.

Erst Biologika, später Gelenkersatz

Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis hat die Einführung der Biologika revolutioniert. Dabei handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweiße, die gezielt in das überschießende Immungeschehen von Rheumapatienten eingreifen. So lässt sich verhindern, dass die zerstörerische Entzündung auf weitere wichtige Strukturen wie den Gelenkknorpel übergreift.

Ist ein Gelenk jedoch zu stark beeinträchtigt, muss es durch eine Prothese ersetzt werden. Einen solchen künstlichen Gelenkersatz gibt es mittlerweile für fast alle Gelenke. Wichtigstes Kriterium bei der Entscheidung für eine Versorgung mit einer Prothese ist es, die Beweglichkeit,  Selbstständigkeit und Lebensqualität des Patienten zu erhalten. Auch beim Gelenkersatz gibt es enorme Fortschritte. So ist die Beweglichkeit der künstlichen Gelenke inzwischen deutlich besser, zudem sind sie haltbarer und müssen entsprechend weniger häufig erneuert werden.

Foto: © wiw /  fotolia.com
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