Nervenschmerzen frühzeitig verhindern

Nervenschmerzen können nach Unfällen oder Operationen auftreten. Sie müssen frühzeitig unterbunden werden. Denn einmal da, sind sie schwer zu behandeln.

Nervenschmerzen müssen frühestmöglich unterbunden werden.

Typische Anzeichen für eine Neuropathie, wie Nervenschmerzen medizinisch heißen, sind Kribbeln in den Händen und Füßen, taubes oder pelziges Gefühl sowie brennende Schmerzen. Charakteristisch ist zudem eine Veränderung der Hautsensibilität: Reize wie Kälte, Hitze oder Berührungen werden stärker oder kaum empfunden. Halten diese Beschwerden über mehrere Monate hinweg an, ist diese Erkrankung des Nervensystems chronisch geworden. Das ist bei fünf Millionen Bundesbürgern der Fall.

Ursachen von Nervenschmerzen

Eine Neuropathie entwickelt sich durch Schädigungen des peripheren oder zentralen Nervensystems. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Auslösern. Oftmals sind die Missempfindungen eine Folge von Operationen. Auch Unfälle, besonders wenn das Rückenmark dabei verletzt wurde, können die Ursache sein. Verselbständigen sich Nervenschmerzen und werden chronisch, hat das gravierende Folgen für die Betroffenen. Ihre Lebensqualität ist erheblich herabgesetzt, vielfach können sie ihren Beruf nicht mehr ausüben.

Rechtzeitig einschreiten

Sind Nervenschmerzen einmal chronifiziert, wirken Therapien dagegen nur noch einschränkt. Erschwerend hinzu kommt, dass die dafür verfügbaren Medikamente vielfach gravierende Nebenwirkungen haben. Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut IME in Frankfurt/M. haben nun einen Weg gefunden, um rechtzeitig gegen die Entwicklung von neuropathischen Schmerzen einzuschreiten. Sie fanden heraus, dass Immunzellen eine wichtige Rolle spielen: sie werden von den betroffenen schmerzenden Arealen gleichsam angelockt und bewirken, dass diese permanent entzündet sind. Damit können die Nervenschmerzen nicht mehr abflauen und werden chronisch. Indem allerdings die Signalwege unterbrochen werden, welche die Immunzellen anlocken, verringern sich die Schmerzen deutlich.

Dies gelingt etwa durch den frühzeitigen Einsatz von Schmerzmitteln wie Diclofenac oder Ibuprofen. Denn sie stoppen die Bildung eines Eiweißstoffes namens Prostaglandin E2. Er spielt eine tragende Rolle bei der Entstehung von Nervenschmerzen. Unter anderem auch deshalb, weil er einen Rezeptor aktiviert, der die Schmerzentwicklung fördert und die Schmerzwahrnehmung verstärkt. Schaltet man diesen Rezeptor aus, reduziert das die Schmerzentstehung. Dazu können spezielle Antikörper Einsatz finden. Da diese jedoch gespritzt werden müssen, wird nach alternativen oralen Wirkstoffen geforscht.

Foto: © Spectral-Design / fotolia.com
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