Progressive Muskelrelaxation hilft bei Migräne

Wer unter Migräne leidet, sollte mal progressive Muskelrelaxation probieren. Seit Jahrzehnten dagegen im Einsatz, ist ihre Wirksamkeit nun wissenschaftlich bestätigt.

Migräne? Muskelrelaxation kann helfen.

Die progressive Muskelrelaxation, zu Deutsch Muskelentspannung nach Jacobson wird bereits seit den frühen 1970er Jahren zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt. Die Idee dahinter ist, dass Migräne-Patienten vermutlich verstärkt erregbar sind. Verschiedene Reize und Veränderungen können bei ihnen leichter zu einer Stressreaktion führen als bei anderen Menschen. Dies kann durch gezielte Entspannung der Muskeln ausgeglichen werden. Die Technik dazu regelt nicht nur den Stress herunter, sondern wirkt auch auf die Schmerzverarbeitung im Gehirn ein. Denn sie aktiviert schmerzstillende Hirnstrukturen.

Relaxation wirkt sich messbar positiv aus

In einer Überblicksarbeit fassten Forscher der Universitätsmedizin Rostock die Erkenntnisse zur Wirkung von progressiver Muskelrelaxation auf Migräne zusammen*. Die Entspannungstechnik verbessert klinisch wirksam die Häufigkeit von Migräne-Attacken. Zusätzlich normalisiert sie elektrische Ströme an der Kopfoberfläche. Diese sogenannten evozierten Potentiale geben einen Rückschluss auf die Informationsverarbeitung im Gehirn. Die Relaxation senkt den Stresslevel von Betroffenen direkt im Gehirn. Sie stellt mithin eine wirksame, nicht medikamentöse Behandlungsoption für die Migräne dar.

*Kropp P. et al. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson bei der Migräneprophylaxe. Der Schmerz. 2018; 32(4):250-258. doi:10.1007/s00482-018-0305-7.
Foto: © Dario / fotolia.com
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