Rebellische Gelenke? Das hilft Ihnen

Sogenannte rebellische Gelenke sprechen nicht auf die Behandlung mit Medikamenten an. Sie erfordern deshalb oftmals eine Operation: die Synovialektomie.

Rebellische Gelenke können oft durch eine Operation gebessert werden.

Früher war es nicht ungewöhnlich, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis in ihrem Leben mehrfach an Sehnen und Gelenken operiert wurden. Denn die Betroffenen litten unter Fehlstellungen von Händen und Füßen sowie fortgeschrittenen Gelenkschädigungen. Die Synovialektomie, bei der die entzündete Gelenkhaut entfernt wird, und die Tenosynovialektomie, welche die Sehnen befreit, waren oft die einzige Möglichkeit, den Krankheitsprozess zu stoppen.

Im fortgeschrittenen Stadium benötigten viele Patienten dann sogar ein oder mehrere Kunstgelenke. Und wenn dies nicht möglich war, mussten einzelne Gelenke auf Dauer versteift werden. Dieses Schicksal bleibt den meisten Patienten heute glücklicherweise erspart. In vielen Fällen können entzündlich-rheumatische Erkrankungen durch Medikamente wie etwa Biologika so gut kontrolliert werden können, dass die Patienten keinerlei Krankheitssymptome mehr verspüren.

Rebellische Gelenke: ein spezieller Fall

Bei einigen Patienten sprechen einzelne Gelenke allerdings nicht auf die medikamentöse Behandlung an. Die Rheumatologen nennen sie rebellische Gelenke: trotz guter Krankheitskontrolle bleiben sie weiterhin schmerzhaft und geschwollen. Bleibt auch der Wechsel auf ein anderes Basismedikament erfolglos, ist eine Synovialektomie angezeigt. Die Erfolgschancen sind wie bei den Medikamenten umso besser, je früher dieser Eingriff erfolgt. Denn Zeit ist nicht nur Gehirn, wie bei einem Schlaganfall, sondern auch Gelenk.

Verbesserte Operationsverfahren

Inzwischen werden neue Operationstechniken eingesetzt, die früher für Rheumapatienten nicht empfohlen wurden. Denn die operative Rheumatologie vereint heute die Kenntnisse der modernen orthopädischen Chirurgie und der klassischen operativen Rheumatologie. Dazu gehören Eingriffe, welche die natürliche Achse eines Beines rekonstruieren und dadurch Folgeschäden etwa am Kniegelenk verhindern. Auch die Funktion erkrankter Fußgelenke kann durch gezielte Operationen oft gewährleistet werden. Ebenso können Operationen an den Händen die Stabilität der Gelenke wieder sicherstellen und damit wichtige Funktionen wie das Greifen von Gegenständen ermöglichen. Das Ziel, die Mobilität des Patienten im Alltag zu erhalten, kann so in der überwiegenden Mehrheit der Fälle erreicht werden.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)

Foto: © Edyta Pawlowska / www.fotolia.com
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