Wunden richtig behandeln

Autsch! Geschnitten, aufgeschürft, angeschlagen … Solche Wunden gehören zum Alltag. Deshalb sollten Sie wissen, wie Sie diese am besten versorgen.

Wunden? Gewusst wie!

Einige Sekunden unachtsam und schon ist es passiert: man gleitet beim Gemüseschneiden mit dem Messer ab und erwischt damit neben der Tomate auch den Finger. Solche Ausrutscher wie Schnitt-, Schürf- oder Platzwunden kommen im Alltag immer wieder vor – besonders, wenn man Kinder hat. So schnell es geschieht, so schnell sollte gehandelt werden: Alle Wunden, einerlei welcher Ursache, bedürfen der umgehenden Versorgung. Das ist essentiell, um Entzündungen und einer Blutvergiftung vorzubeugen. Zudem reduziert eine frühzeitige Wundbehandlung das Risiko der Narbenbildung.

Wunden als Erstes reinigen

Der erste Schritt bei der Versorgung von Wunden ist deren Reinigung, um Verschmutzungen und Keime zu entfernen. Dies ist bei der üblicherweise vorliegenden, geringen mikrobiellen Kontamination einer Wunde ausreichend. Der Einsatz antiseptischer Produkte ist nur bei bereits infizierten, hochgradig infektionsgefährdeten Wunden erforderlich.

Schnittwunden

Diese lassen Sie zunächst „ausbluten“, denn dadurch werden eingedrungene Krankheitserreger ausgespült. Anschließend säubern Sie die Ränder und drücken sie aneinander, damit das Gewebe zusammenwachsen kann. Die frische Verletzung schützen Sie mit einem Pflaster quer zur Schnittrichtung. Schnittwunden, die mehr als einen Zentimeter lang sind, müssen genäht oder geklammert werden. Alternativ werden heute Spezialpflaster eingesetzt, die Nadel und Faden ersetzen.

Schürfwunden

Reinigen Sie die Wunde vorsichtig und lassen sie an der Luft trocknen, bis sich Schorf gebildet hat. Ist die Schürfwunde groß oder muss sie von Kleidung bedeckt sein, sollten Sie sie mit einer sterilen Wundauflage vor Infektionen schützen.

Verletzungen durch Splitter und spitze Gegenstände

Kleine Splitter entfernen Sie vorsichtig mit einer spitzen Pinzette. Diese desinfizieren Sie zuvor über einem Feuerzeug. Ist der Splitter entfernt, desinfizieren Sie die Wunde und geben ein Pflaster darüber.

Richtig Verbinden

Achten Sie darauf, dass sich nicht zu viel Feuchtigkeit unter dem Verband ansammelt, weil dadurch das Wachstum von Krankheitserregern und damit eine mögliche Entzündung der Wunde gefördert wird.

  • Das Verbandsmaterial sollte luftdurchlässig sein und regelmäßig erneuert werden.
  • Bei stark blutenden Wunden kann vorübergehendes Abbinden der betroffenen Extremitäten nötig sein.
  • Legen Sie Verband fest an, um die Blutung zu stillen – ein Wundkissen oder Verbandspäckchen sind dabei gute Druckpolster. Der Verband darf aber nicht so einschnüren, also die Blutzufuhr nicht zu sehr beeinträchtigen. Es sei denn, eine Arterie ist verletzt worden und es blutet stark und pulsierend.
  • Durch Hochlagern der verletzten Stelle können Sie die Blutung rascher stillen.
  • Bei größeren Wunden sollten Sie den verletzten Körperteil möglichst ruhighalten, damit der Heilungsprozess besser in Gang kommt.
  • Bei kleineren Schnittwunden genügt es, wenn Sie ein Pflaster quer zur Schnittrichtung stramm über die aneinandergeschobenen Wundränder kleben.

Wann zum Arzt?

Der Arztbesuch ist unbedingt nötig, wenn sich Rötungen, Überwärmung und Schmerzen sowie möglicherweise Schwellungen und Juckreiz an der Wunde einstellen. Das kann auf eine Wundinfektion hindeuten, die schnellstmöglich behandelt werden muss.

 

Foto: © S. Hofschlaeger  /www.pixelio.de
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