Vollkornbrot? Von wegen. Heißt irgendwie so, ist aber keines. Besonders beim Broteinkauf haben es Verbraucher mit manchen Tricksereien zu tun.
Wer sich gesund ernähren möchte, sollte Vollkornprodukte bevorzugen. Diese Ernährungsempfehlung ist weiten Teilen der Bevölkerung inzwischen bekannt. Gut so. Nicht gut ist, dass es bei der praktischen Umsetzung ganz offensichtlich hakt. Was nicht am mangelnden Willen liegt. Sondern an den Hindernissen, die sich den Verbrauchern in den Weg stellen. Konkret: ihnen wird vermittelt, sie kaufen ein Produkt aus Vollkorn. Was jedoch gar nicht stimmt.
Problembär Vollkornbrot
Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zur Verbrauchererwartung an Brot, die Mitte Januar
2019 vom Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) veröffentlicht wurden, sind erschreckend. Weshalb? Weil viele (zu viele) Verbraucher große Schwierigkeiten haben, echte Vollkornprodukte von solchen zu unterscheiden, die das vortäuschen. Ursache dafür ist fast ausnahmslos der Produktname. Wenn der nämlich semantisch nah an dem Begriff „Vollkorn“ liegt, wird es kritisch. So gaukeln Fantasienamen wie „Kornkraft“ oder „Kornvital“ uns Käufern vor, dass da ja Korn drin ist und das betreffende Brot damit perfekt für die gesunde Ernährung ist. Laut der Umfrage halten 68,1 Prozent der 1.024 die Produkte mit diesen Namen für gesundheitlich besonders wertvoll. Ein Irrtum. Denn die Zusammensetzung und somit der tatsächliche Nähr- und Gesundheitswert dieser Brote ist praktisch beliebig. Nicht einmal Anteile von Vollkorn sind für sie ein Muss.
Genau hinschauen und nachfragen
Das gilt nicht nur für Vollkornbrot: was einzig hilft, ist nur der Blick auf die Zutatenliste und die Bezeichnung des Lebensmittels. Diese werden in der Regel zusammen auf der Rückseite der Verpackung angegeben. Bei unverpackten Lebensmitteln ist genaues nachfragen angesagt. Kommen dabei doofe oder gar keine Antworten, sollte vom Kauf des betreffenden Produkts tunlichst abgesehen werden.