Je weniger Geld, desto mehr Fleisch

Bei einem niedrigen sozialen Status ist der Konsum an Fleisch höher. Es ist offensichtlich immer noch ein Symbol von Macht.

Wer einen niedrigeren sozialen Status hat, isst mehr Fleisch.

Haushalte mit geringem Einkommen konsumieren mehr rohes und verarbeitetes Fleisch als Besserverdienende. Forschungsergebnisse aus Australien legen nahe, dass es eine Verbindung zwischen der Wahrnehmung des eigenen Status und dem Fleischkonsum gibt. Offenbar führt dieser dazu, dass man sich stark und überlegen fühlt. Das Verständnis der psychologischen Hintergründe kann helfen, den Fleischkonsum der Gesellschaft zu beeinflussen.

Statussymbol Fleisch

Menschen, die ihren sozio-ökonomischen Status als gering einstufen, bevorzugen es, Fleisch zu konsumieren und essen aufgrund dieser Selbstwahrnehmung sogar mehr davon. Dies belegen aktuelle Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der Monash University und der University of Technology Sydney (UTS). Sie zeigen, dass wer sich selbst eher einen geringen sozio-ökonomischen Status zuschreibt, fleischlastige Ernährung bevorzugt. Denn laut Dr. Natalina Zlatevska von der UTS gibt es eine symbolische Verbindung zwischen dem Fleischkonsum und Gefühlen von Stärke, Macht und Männlichkeit. „Fleisch ist ein Nahrungsmittel, dem traditionell ein hoher Status zugeschrieben wird. Entsprechend serviert man es seinen Gästen auch so oft als Herzstück eines festlichen Anlasses“.

Auch Studien aus Großbritannien und Frankreich belegen, dass Arbeiterfamilien und Haushalte mit geringem Einkommen einen höheren Fleischkonsum haben als Besserverdiener.

Aufschlussreiche Experimente

Mithilfe einer Reihe von Experimenten wiesen die Wissenschaftler nach, dass hinter der Fleischpräferenz der Wunsch nach Status steht. Hunger oder mögliche ernährungsbedingte Vorteile spielten kaum eine Rolle. Eines dieser Experimente beinhaltete den „Beast Burger“. Er wurde entweder als fleischbasiert oder vegetarisch beschrieben, jedoch mit demselben Ernährungsprofil und derselben Verpackung angeboten. Es gab eine höhere Nachfrage nach dem Fleischprodukt bei den Teilnehmern, die sich im sozio-ökonomischen Status niedriger einstuften.

Foto: © Mellimage / www.fotolia.com

 

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