Fruktose, also Fruchtzucker, benötigt unser Körper eigentlich gar nicht. Größere Mengen davon können schädlich sein, vor allem für die Leber.
Obst, Obstsäfte ebenso wie die inzwischen so beliebten Smoothies enthalten einen hohen Anteil an Fruktose. Das gilt übrigens auch für Gummibärchen … Doch der so vermeintlich gesunde Fruchtzucker hat seine Tücken. Denn unser Körper kann mit ihm im Grunde nichts anfangen. Für seine Verarbeitung ist er nicht eingerichtet. Deshalb kann ihm zu viel der Früchtesüße auch Probleme bereiten. So bastelt er daraus notgedrungen Dinge, die wir nicht brauchen.
Aus zu viel Fruktose wird zu viel Fett
Richtig gelesen. Mit Fruchtzucker in kleinen Mengen werden Magen, Darm und Leber gut fertig. Doch für die sinnvolle Verarbeitung größerer Mengen sind sie wie erwähnt von der Evolution nicht ausgelegt. Gelangt Fruktose in die Leber, kann sie dort nicht in Brennstoff umgewandelt werden. Um sie dennoch loszuwerden, verarbeitet sie die Leber, verkürzt gesagt, zu Fett. Nach langem wissenschaftlichen Diskurs ist inzwischen klar, dass zu viel Fruktose zu einer nichtalkoholischen Fettleber führen kann. Diese macht sich inzwischen auf den Weg zu einer neuen Volkskrankheit zu werden.
Gesunder Zuckerersatz? Von wegen
Fruktose ist also beileibe nicht so gesund, wie wir gemeinhin vermuten. Fans von Weingummis, Gummibärchen oder Fruchtbonbons werden das nicht gerne hören. Denn Gummibären gehören in den Käfig und nicht in die Tüte. Zurück zum Problembären. Als vermeintlich gesunder Ersatz für den geschmähten raffinierten Zucker wandert er in immer Nahrungsmittel. Auch in solche, wo wir es nicht ahnen würden:
- Fertigmüsli
- Wurst
- Mais
- Mayonnaise
- Brot, auch Vollkornbrot
- praktisch alle Diabetikerprodukte
- alles, was Sorbit enthält
Quelle:
Ansgar W. Lohse, Ulf C. Goettges
Das Schweigen der Leber
Die lebenswichtigen Geheimnisse eines stillen Organs
TRIAS Verlag, Stuttgart. 2020 ISBN 9783432112718
