Arganöl: Elixier für Gaumen, Haut und Haare

Nein, das ist keine Fotomontage. Ziegen klettern tatsächlich sehr gerne in dem Baum, dessen Früchte uns das wertvolle Arganöl schenken.

Arganöl steckt voller wertvolle Inhaltstoffe.

Warum die vierbeinigen Kletterkünstler so auf den Argan-Baum abfahren, wissen wir nicht wirklich. Vielleicht einfach deshalb, weil er in der sonst recht eintönigen Landschaft etwas zum Kraxeln bietet. Vielleicht wissen die Tiere aber auch instinktiv, dass dieser Baum etwas ganz Besonderes ist. Ziegen sind nämlich viel schlauer als gedacht. Und haben mit ihrer Vorliebe vollkommen Recht: Die Früchte ihres Favoriten liefern nämlich ein in jeder Hinsicht grandioses Öl. Dass Arganöl auch das flüssige Gold Marokkos heißt, hat seine guten Gründe. Denn sein einzigartig hoher Gehalt an essenziellen Fettsäuren, kombiniert mit hoch wirksamen Antioxidantien, macht es zum mit wertvollsten Pflanzenöl. Was in der Nuss des Arganbaumes steckt, versetzt Ernährungswissenschaftler, Köche und Kosmetiker gleichermaßen in Verzückung.

Unter Naturschutz gestellt

Die ausschließlich im südwestlichen Marokko und an den Ausläuferm des Atlasgebirges vorkommenden Argan-Bäume stehen in einem Areal von etwa 820.000 Hektar als Biosphärenreservat unter Naturschutz. Für die regionalen Berberfamilien dort gehört der Argan-Baum seit alters her fest zu ihrer Kultur, da sie das Öl seiner Nüsse bereits über Jahrhunderte hinweg nutzen. Nach alter Tradition werden die Nüsse von den Berberfrauen gesammelt und anschließend von Hand ausgepresst. Diese manuelle Ölpressung bereitet wegen der äußerst harten Fruchtschale viel Mühe: Es dauert bis zu 20 Stunden, bis nur ein einziger Liter Arganöl gewonnen ist. Diese arbeitsintensive Herstellung und der Umstand, dass der Baum lediglich in einem kleinen Bereich Marokkos wächst, macht Arganöl noch kostbarer – und damit auch vergleichsweise teuer.

Das steckt ordentlich was drin…

Der hohe Preis für Marokkos Gold ist mehr als gerechtfertigt. Denn es enthält nahezu doppelt so viel Vitamin E wie Olivenöl und hat noch reichlich andere Antioxidantien zu bieten. Beachtlich hoch ist auch sein Gehalt an gesunden ungesättigten Fettsäuren. Er liegt bei annähernd achtzig Prozent. Im Arganöl schwimmen zudem pflanzliche Sterine, die Phytosterine. Sie sind sehr selten und finden sich in keinem weiteren pflanzlichen Öl. Diese sekundären Pflanzenstoffe verfügen über stark entzündungshemmende Eigenschaften. Damit lindern sie unter anderem Entzündungen in den Gelenken.  Da Phytosterine die Fettaufnahme über den Darm regulieren, wirken sie auch als natürlicher Cholesterinsenker. Weiterhin regen sie den Kreislauf an und stimulieren unser Immunsystem. Weitere Mitstreiter für die Gesundheit sind Triterpenoide. Sie schützen besonders die Gesundheit von Galle, Herz sowie Leber und neutralisieren krebsfördernde Substanzen. Ebenso bekämpfen sie Viren und fördern die Regeneration von verletztem Gewebe und Narben.

Beliebt bei Gourmets und Kosmetikern

Auf Grund seiner sehr hochwertigen Inhaltsstoffe und seines feinen nussigen Geschmacks ist Arganöl in den Küchen hoch geschätzt – inzwischen auch in unseren Breiten. Es passt gut zu Salaten, aber auch zu warmen Speisen. Allerdings sollte man es auf warme Gerichte erst geben, wenn diese fertig zubereitet sind. Denn beim Erhitzen oder Braten gehen die kostbaren Wirkstoffe, die Arganöl so wertvoll machen, zu einem großen Teil verloren. Und das wäre einfach zu schade … Auch für Haut und Haare ist Arganöl enorm wertvoll – eine regelrechte Delikatesse. Das liegt zum Einen am hohen Gehalt an Vitamin E. Zum Anderen machen die vielen ungesättigten Fettsäuren Arganöl zu einem so wirksamen Pflegemittel. Denn sie spenden Haut und Haaren reichlich Feuchtigkeit und Elastizität, bewahren sie vor dem Austrocknen und Umwelteinflüssen: ideal für trockene und stark beanspruchte Haut und Haare.

Foto: © simonestorelli / fotolia.com
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