Vitamin D, „Sonnenvitamin“ genannt, hat sich als bedeutender Faktor für unsere Gesundheit entpuppt: Wer zu wenig davon hat, ist gefährdet.
Früher wurde es das „antirachitische“ Vitamin genannt. Doch Vitamin D kann weit mehr, als „nur“ Rachitis verhindern. Das Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist, hat einen potenten Einfluss auf unsere Gesundheit und hier allen voran auf die großen Volkskrankheiten. Denn bei deren Entstehung ist es einer der Schlüsselfaktoren. So nimmt Vitamin D bei der Vorbeugung wie bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes eine wichtige Position ein.
Bedeutender Risikofaktor
Experten sind sich inzwischen einig: Es gibt klare Hinweise aus Studien, dass ein Mangel an Vitamin D eng mit Herz-Kreislauf-Krankheiten, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und sogar Krebs verbunden ist. Wissenschaftliche Untersuchungen haben weiterhin gezeigt, dass zu wenig vom Sonnenvitamin auch zu einer geringen Knochendichte und damit zu Osteoporose, zu Bluthochdruck und Tuberkulose, Multiple Sklerose und Parkinson führen kann. Noch nicht alles. Niedrige Vitamin-D-Spiegel gehen, wie Studien zeigten, ganz generell mit einer erhöhten Sterblichkeit einher. Gemäß dieser enormen Relevanz für die Gesundheit gilt ein Mangel an diesem wichtigen Vitamin inzwischen als Risikofaktor – ebenso wie beispielsweise Bluthochdruck oder Übergewicht. Auf die bemerkenswerten Befunde aus der Forschung hat jetzt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) reagiert. Sie setzte die empfohlene Zufuhr von Vitamin D auf 800 internationale Einheiten (I.E.) herauf.
Wenig Sonne, wenig Vitamin D
Die Erkenntnisse lassen leider auch deshalb aufhorchen, weil Vitamin D bei viel zu vielen Menschen Mangelware ist. Denn das Sonnenvitamin wird, wie sein Name andeutet, zu über neunzig Prozent durch Sonnenlicht gebildet. Das ist bekanntlich in der Winterzeit und vor allem in Nordeuropa rar … So ist Vitamin-D-Mangel in unseren Breiten weit verbreitet: Soll heißen, Werte unter 20 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter Blut. Der gewünschte Zielwert liegt zwischen 30 und 40 Nanogramm pro Milliliter (ng(ml). Besonders gefährdet sind ältere Menschen, da der Vitamin-D-Spiegel mit den Jahren sinkt. Daher erreicht laut neuen Erhebungen nur jeder 25. über 75 Jahren den medizinisch wichtigen Grenzwert von über 30 ng/ml.
Entsprechend kann es allen voran im Winterhalbjahr nötig sein, die Vitamin-D-Bilanz gezielt mit geeigneten Präparaten auszugleichen. Denn allein durch Nahrungsmittel wie Fisch, Eier, Leber oder Lebertran, die vergleichsweise viel vom Sonnenvitamin enthalten, gelingt dies nicht.