Artischocken regulieren Ihren Cholesterinwert

Artischocken können etwas Tolles: Sie greifen positiv in den Blutfettspiegel ein. So senken sie schädliches Cholesterin und erhöhen dafür gutes.

Die unscheinbaren Artischocken haben es ordentlich in sich.

Womit wir es hier zu tun haben? Mit nicht mehr und nicht weniger als einer Distel, deren Blüten wir uns servieren. Das klingt erst einmal wenig attraktiv und schon gar nicht appetitlich. Doch halt: Dieses Distelgewächs ist nicht zu unterschätzen. Weder geschmacklich auf dem Teller noch gesundheitlich als Arznei. Beginnen wir mit einer kleinen Zeitreise zurück. Denn Artischocken haben eine jahrtausendealte Geschichte. Ihre essbaren Blütenstände kamen bereits im alten Ägypten und später bei den Römern als geschätzte Delikatesse auf den Tisch. Daran hat sich bis heute nichts geändert – außer, dass die Disteln nicht mehr so teuer sind wie zu damaligen Zeiten.

Delikatesse und Medizin in einem

Cynara scolymus L., wie die Artischocke botanisch heißt, diente seit jeher nicht nur kulinarischen, sondern auch heilsamen Zwecken. Das von den Distelblüten nämlich nicht nur der Gaumen profitiert, sondern auch die Gesundheit, hatten bereits die Ärzte des alten Rom erkannt. So finden sie seit langem Anwendung zur Unterstützung der Verdauung und der Leberfunktionen. In alten Heilschriften wird die Pflanze denn auch gegen „verstopfte Leber und Niere, akuten Gelenkrheumatismus, bei Gelbsucht und Leberinsuffizienz“ empfohlen. Sehr beliebt war auch stets folgende Zubereitung: Artischockenblätter in Rotwein eingelegt gegen Verdauungsbeschwerden und zur Kräftigung nach schweren Erkrankungen. Vergleichsweise neu ist die Erkenntnis, dass Artischocken den Fettstoffwechsel und damit unsere Blutfette positive beeinflussen. Diese Wirkung steht heute im Mittelpunkt der medizinischen Anwendung.

Wie uns Artischocken helfen

Das alte Wissen um die Wirkungen der Blätter von Cynara scolymus ist heute durch eine ganze Reihe von Studien belegt. Inzwischen wissen wir, welche Stoffe diese Distel so gesund machen. In ihren Blütenblättern stecken reich sekundäre Pflanzenstoffe, die Flavonoide sowie Bitterstoffe. Diese regen bekanntlich die Verdauung kräftig an. Das gilt besonders für den Bitterstoff namens Cynarin. Er fördert die Ausschüttung der Gallenflüssigkeit und kann so die Blutfette regulieren. Studien zeigten, dass die Einnahme von Artischocken-Extrakt das schädliche LDL-Cholesterin um beachtliche 11,5 Prozent senkt. Zubereitungen aus Artischockenblättern können also wirksam dabei helfen, erhöhte Blutfettwerte zu senken. Nicht zuletzt entfalten die Artischockenstoffe auch antioxidative Effekte, womit sie Arteriosklerose durch die Oxidation des LDL-Cholesterins vorbeugen helfen. Fertigpräparate mit Artischocken-Extrakt erhalten Sie rezeptfrei in Apotheken.

Genießer-Tipp: Distelblüten als gesundes Fingerfood

Der Blütenkopf der Artischocke ist eine edle Vorspeise – Messer und Gabel können Sie dabei beiseite legen. Denn die Blätter werden mit den Fingern einzeln abgezupft und in Saucen und würzige Dipps getunkt. Fingerfood, urgesund und ideal für Figurbewusste: Mit 91 Kilojoulen pro 100 Gramm ist die Artischocke ein echtes Leichtgewicht. Übrigens auch für Diabetiker sehr zu empfehlen, denn die enthaltene Stärke, das Inulin, belastet den Blutzucker nicht. Kochen Sie die Artischocken in reichlich Wasser mit etwas Salz und Zitronensaft rund 30 Minuten. Sobald sich die Blätter leicht heraus zupfen lassen, sind die Disteln servierbereit. Legen Sie jeweils einen Artischockenkopf auf einen Teller und schon kann es ans gesunde Genießen gehen: Blatt für Blatt streift man das saftige Fleisch im Inneren mit den Zähnen ab. Auf diese Weise arbeitet man sich bis in das Innere der Distelblüte vor: Den leckeren zarten Artischockenboden.

Foto: © Roman Thomas / fotolia.com
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