Ist das noch okay? Food-Scanner fragen

Viel zu viel wird fälschlicherweise mit der Aufschrift „verdorben“ entsorgt. Mit einem Food-Scanner können Verbraucher und Händler das künftig überprüfen.

Der Food-Scanner checkt das.

Kann man dieses Eis noch essen? Ist das Gemüse noch genießbar? Im Zweifelsfall landen Lebensmittel nicht auf dem Teller, sondern in der Tonne. Viele Produkte werden weggeworfen, weil sie nicht mehr appetitlich aussehen, kleine Schönheitsfehler aufweisen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Laut einer Studie der Umweltstiftung WWF Deutschland landen jährlich zehn Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland im Müll, obwohl sie noch essbar sind.

Der Food-Scanner checkt das

Mit einem mobilen Food-Scanner sollen Verbraucher und Supermarktbetreiber in Zukunft prüfen können, ob Nahrungsmittel verdorben sind. Das soll dazu beitragen, die Verluste am Ende der Wertschöpfungskette zu reduzieren – im Handel und beim Verbraucher. Das Gerät im Hosentaschenformat ermittelt per Infrarotmessung den Reifegrad und die Haltbarkeit von Gemüse, Obst und Co.; bei abgepackten wie bei nicht abgepackten Waren. Das Ergebnis zeigt dann eine App an. Dann ist klar, wie lange das Lebensmittel bei den jeweiligen Lagerbedingungen noch haltbar ist oder ob es bereits überlagert wurde. Darüber hinaus erfährt der Verbraucher, wie er Lebensmittel alternativ verwenden kann, wenn deren Lagerdauer abgelaufen ist.

Fraunhofer-Forscherinnen und -Forscher haben das System gemeinsam mit Partnern im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entwickelt.

Zugleich Echtheit von Lebensmitteln testen

Herzstück des mobilen Scanners ist ein Nahinfrarot (NIR)-Sensor, der den Reifegrad des Nahrungsmittels bestimmt und ermittelt, wie viele und welche Inhaltsstoffe es enthält. “Infrarot-Licht wird punktgenau auf das zu untersuchende Produkt geschickt, anschließend misst man das Spektrum des reflektierten Lichts. Die absorbierten Wellenlängen lassen Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung der Ware zu”, so Dr. Robin Gruna, Projektleiter und Wissenschaftler am Fraunhofer IOSB, zur Funktionsweise des Verfahrens. Toller Zusatznutzen: Der Food-Scanner kann so auch die Echtheit eines Lebensmittels überprüfen. Denn leider werden Lebensmittel immer häufiger gefälscht – so beispielsweise Lachsforellen als Lachs verkauft und gepanschtes Olivenöl als „rein“ deklariert.

Foto: bluedesign  / www.fotolia.com
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