Auf zu fett- und kalorienreiche Ernährung reagiert unser Immunsystem wie auf eine Infektion. Es wird aggressiv und hyperaktiv – langfristig.
Und jetzt nen Burger und ne Currywurst! Unsere Gesundheit würde darauf liebend gerne verzichten. Ihr schaden fette Wurst, Pommes, Burger & Co. bekanntlich ganz enorm. Nicht nur weil wir damit ganz flott zu viele Kilos auf die Waage bringen. Das ganze Fastfood finden auch unser Herz und unsere Blutgefäße ziemlich doof. Mehr noch, unser Immunsystem bekommt davon auch ordentlich einen mit. Denn ungesundes Essen bringt es vollkommen aus der Balance: Die Körperabwehr wird davon total aggressiv.
Immunsystem im Taumeln
Eine aktuelle Studie der Universität Bonn* bringt sehr Beunruhigendes zu Tage. Nun ist es nicht neu, dass uns Fastfood und anderes Ungesundes auf dem Teller schaden kann. Doch dass es auch unser Immunsystem angreift und zwar nachhaltig, hat einige Brisanz. Genau das haben die Bonner Forscher jedoch leider herausgefunden: Unseren körpereigenen Abwehrkräften macht ungesunde Ernährung schwer zu schaffen. Sie bringt sie nämlich in den Angriffsmodus. Dies führt dazu, dass der Körper rasch eine riesige schlagkräftige Kampftruppe rekrutiert. Und das ist überhaupt nicht gut. Denn dadurch kommt es daher schneller zu Entzündungen. Diese fördern wiederum direkt die Entstehung von Erkrankungen, wie etwa Arteriosklerose und Diabetes.
Es hat ein Gedächtnis …
Mit „es“ ist unser Immunsystem gemeint. Und dessen Gedächtnis lernt ständig neu dazu, wie wir heute wissen. Leider nicht nur Nützliches … So bleibt der Anstieg an Immunzellen im Blut durch all die Burger und das andere Zeugs unvergessen. Auch lange nach einem Wechsel zu gesunder Kost bleibt die Körperabwehr hyperaktiv, zeigt die Studie der Universität Bonn. Experten nennen das „innate immune training“. Dieses sorgt dafür, dass unser Immunsystem einen Sensor für Fastfood entwickelt. Damit ist es in einer Art Alarmzustand, um dann schneller auf einen neuen Angriff reagieren zu können.
Dramatische Folgen für die Gesundheit
Diese Erkenntnisse haben eine enorme gesellschaftliche Relevanz: Fehlernährung kann dramatische Konsequenzen haben. In den letzten Jahrhunderten ist die durchschnittliche Lebenserwartung in den westlichen Ländern stetig gestiegen. Dieser Trend wird gerade erstmalig durchbrochen: Wer heute geboren wird, wird im Schnitt vermutlich kürzer leben als seine Eltern. Falsches Essen und zu wenig Bewegung dürften daran einen entscheidenden Anteil haben.