Schlanke Mogelpackungen: die light-Falle

Wer meint, mit light-Produkten leichter abnehmen zu können, der irrt sich. Was damit leichter wird, ist Verkaufen – nicht Abnehmen.

Mit light tappt man leicht in die Falle.

Wir Verbraucher konsumieren oftmals Irrtümer löffelweise … Schließlich zerbrechen sich in der Lebensmittelindustrie auch ganze Marketingabteilungen den Kopf darüber, wie sie ihre Produkte den Käufern schmackhaft machen. Das gelingt allen voran durch clevere Wortwahl. Denn wie viele wollen ja schließlich abnehmen …

Light macht Sie nicht leichter

Viele sehen leider in light-Produkten eine Art Freifahrschein fürs Schlemmen ohne Reue. Davon kann man sich ruhig mehr gönnen und auch woanders mal mehr…. So schnappt die »Du darfst«-Falle schneller zu, als man glaubt. Zumal diese Lebensmittel meist weniger sättigen. Und zumal die darin vielfach enthaltenen Süßstoffe statt Zucker den Appetit sogar noch ankurbeln können.

Wichtig zu wissen ist, was sich in den schlanken Mogelpackungen verbirgt – also was die einzelnen Begriffe eigentlich bedeuten. Deshalb hier etwas Nachhilfe im Verpackungschinesisch.

Light oder leicht

Diese Begriffe sind rechtlich nicht geschützt und dürfen frei verwendet werden. Oft enthalten solche Produkte einfach nur weniger eines bestimmten Inhaltsstoffes. Bezieht sich “light” tatsächlich auf den Energiegehalt, so muss das Lebensmittel 30% weniger Kalorien haben, als ein vergleichbares Produkt*.

Kalorienarm

So darf ein Lebensmittel nur etikettiert sein, wenn 100 g davon nicht mehr als 50 Kalorien beziehungsweise 100 ml nicht mehr als 20 Kalorien enthalten.

Kalorienreduziert

Solche Aussagen sind nur erlaubt, wenn das betreffende Produkt tatsächlich mindestens 40 Prozent weniger Kalorien enthält als vergleichbare Lebensmittel.

Diätprodukt

„Diät“ darf keineswegs mit einem geringeren Fettgehalt verwechselt werden. Auch nicht mit kalorienarm, denn oft wird Zucker lediglich durch Zuckeraustauschstoffe ersetzt. Damit schlagen viele Diätprodukte ebenso zu Buche wie konventionelle.

X-Prozent weniger Fett

Produkte, die diesen Aufdruck tragen, haben meist noch jede Menge Fett intus. Oft bis zu 80Prozent  – Vorsicht ist also geboten und der Blick auf die Brennwertangabe

F.i.Tr.

Steht kurz für “Fett in der Trockenmasse” bei Käse, denn der verliert während der Reifung und Lagerung laufend an Feuchtigkeit. Damit an Gewicht, weshalb sich der Fettgehalt nur auf die Trockenmasse bezieht. Der ist im gereiften Käse recht hoch. So lenkt man Käufers Augen geschickt auf die Angabe “X-Prozent Fett absolut”. Das macht in der Regel nur ein Drittel des Fetts im Trockenen aus und Käse mit 30% Fett flugs zu einem mit 10% Fett absolut.

*Übrigens: Ganz korrekt wäre die Bezeichnung Kilokalorien. Geläufiger unter Verbrauchern ist jedoch Kalorien, weshalb dieser Begriff hier auch verwendet wird.

Foto: © vladimirfoyd – Fotolia
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