Weizenallergie: selten, aber gefährlich

Eine Weizenallergie ist eine immunologische Reaktion gegen Weizenproteine. Sie ist selten, kann jedoch potenziell lebensbedrohlich sein. Das müssen Sie wissen.

Weizenallergie ist selten, aber gefährlich.

Anders als bei der Zöliakie oder Lebensmittelunverträglichkeiten treten bei der Weizenallergie Reaktionen des Immunsystems gegen verschiedene Weizenproteine auf*. Es handelt sich also um eine „echte“ Allergie. Sie tritt bei Erwachsenen eher selten auf, kann aber potenziell lebensbedrohlich sein. Insgesamt sind etwa 0,1 Prozent aller Europäer von der Allergie betroffen. Bei Kindern kommt sie etwas häufiger vor: 0,3 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren in Europa leiden darunter. Bei Erwachsenen besteht meist eine dauerhafte Weizenallergie. Hier dominieren die weizenabhängige, anstrengungsinduzierte Anaphylaxie und das sogenannte Bäckerasthma. Die Anaphylaxie wird ausgelöst, wenn sich Betroffene nach dem Verzehr weizenhaltiger Lebensmittel körperlich anstrengen. Das kann sehr gefährliche Folgen haben. Das Bäckerasthma betrifft hauptsächlich Menschen, die im Backhandwerk arbeiten. Hier löst das Einatmen von Weizenmehl-Staub die Allergie aus.

Weizenallergie zeigt sich unspezifisch

Bei einer Weizenallergie kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen, die oft sehr unspezifisch sind. Es könnte sich somit auch um eine ganze Reihe anderer Erkrankungen handeln. Die typischen Anzeichen sind Schwellung, Jucken oder Kratzgefühl in Mund, Nase, Augen und Rachen. Charakteristisch sind weiterhin Atemnot, Asthma, Übelkeit, Erbrechen und Blähungen sowie Durchfall und Krämpfe im Verdauungstrakt.

Strikt weizenfrei ernähren

Da es derzeit noch keine Medikamente zur Behandlung einer Weizenallergie gibt, ist eine weizenfreie Diät aktuell die einzige Möglichkeit zur Behandlung. Dazu müssen Weizen und verwandte Getreidesorten sowie unter Verwendung dieser Getreidearten hergestellte Produkte strikt vom Speiseplan gestrichen werden. Unter anderem gehören dazu: Körner, Mehl, Stärke, Flocken, Keime, Keimöl, Grieß und Graupen aus Weizen, Dinkel, Grünkern, Einkorn, Emmer und Kamut. Wichtig zu wissen ist, dass glutenfreie Produkte nicht immer für Weizenallergiker geeignet sind. Denn sie können glutenfreie Weizenstärke mit allergieauslösenden Proteinen enthalten. Bei verarbeiteten Produkten ist Vorsicht geboten, da Weizen aufgrund seiner lebensmitteltechnologischen Eigenschaften ein häufiger Inhaltsstoff ist – hier ist ein genaues Lesen der Zutatenliste unabdingbar.

Foto: © Rainer Sturm – pixelio.de
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