Einst gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt, gilt Aktivkohle inzwischen in Nahrungs- und Pflegemitteln als Allroundtalent. Doch was ist dran an diesem Zusatzstoff?
Aktivkohle dient als Lebensmittelfarbe, wird als Mittel zur natürlichen Entgiftung angepriesen und ist Bestandteil zahlreicher Pflegeprodukte. Sie soll schädliche Stoffe aus dem Körper leiten, schlanker machen, Zähne aufhellen und Haut und Haare reiner machen. Die Zeiten, wo dieser Stoff „nur“ gegen Beschwerden mit der Verdauung eingesetzt wurde, sind lange vorbei. Heute liegt Aktivkohle total im Trend – im Food- ebenso wie im Beautybereich.
Wie Aktivkohle wirkt
Aktivkohle wirkt physikalisch im Körper. Sie kann aufgrund ihrer großen Oberfläche viele Stoffe perfekt absorbieren, das heißt aufnehmen. Das gilt unter anderem für Giftstoffe und schädliche Bakterien. Nach der Einnahme bleiben diese an ihrer Oberfläche haften und werden aus dem Körper geleitet. Auf diese Weise werden eben auch Verdauungsprobleme mit Aktivkohle wirksam gelindert. Sie wird unverändert ausgeschieden und bringt bei richtiger Dosierung deshalb meist auch keine Nebenwirkungen mit sich. Was jedoch nicht heißt, dass die Verwendung auf Dauer unbedenklich ist.
Die Schattenseiten
Aktivkohle differenziert nicht zwischen den Stoffen, die an ihr haften bleiben. Im vitaminreichen Smoothie sorgt sie also beispielsweise leicht dafür, dass die zugeführten Vitamine und Mineralstoffe gar nicht erst vom Körper aufgenommen werden können. Ebenso sollten mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten mit dem Hausarzt abgesprochen werden, da Aktivkohle auch deren Wirkung hemmen kann. Auf Dauer kann eine unkontrollierte Einnahme also nicht nur zur Mangelernährung, sondern auch zur Neutralisierung von anderen – unter anderem auch lebensnotwendigen – Arzneien führen. Auch die Kosmetikindustrie verspricht sich etwas von dem Einsatz dieses Zusatzstoffes. Doch wissenschaftliche Belege dafür, dass er auch gut für Haut, Haare und Zähne ist, gibt es bislang nicht.
Fazit: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt seinen Arzt oder Apotheker.
Quelle: www.apomio.de