Aminosäuren: Bausteine des Lebens

Sie bauen unsere Eiweiße auf und sind für viele Prozesse und Reaktionen unverzichtbar: Aminosäuren haben eine enorme gesundheitliche Bedeutung für uns.

Aminosäuren bauen alle lebenden Wesen auf.

Ob Mensch, Tier oder Pflanze – jeder lebende Organismus besitzt Aminosäuren. Sie sind die Grundbausteine des Körpers, denn aus ihnen setzen sich die Eiweiße zusammen. Mal einfacher, mal komplexer gebaut finden diese sich in allen Zellen, Geweben und Organen. Doch Eiweiße bestimmen nicht nur die Struktur unseres Organismus, sondern haben auch Bedeutung für dessen Funktionen: So bestehen unter anderem Enzyme, die Katalysatoren des Stoffwechsels, aus Eiweißen. Insgesamt gibt es genau zwanzig Aminosäuren, die alle stets nach ein und demselben Bauplan zusammengesetzt sind. Das Einzige, worin sie sich unterscheiden, ist der sogenannte Aminosäurerest in ihrer chemischen Zusammensetzung.

Das Eiweiß-Alphabet

Um die Eiweiße zu formen, sind die Aminosäuren wie Perlen einer Kette aneinander gereiht und über eine so genannte Peptid-Bindung miteinander verknüpft. Jeweils nach einer speziellen „Bauanleitung“. Diese gibt genau vor, in welcher Reihenfolge welche Aminosäuren miteinander verknüpft werden. Dabei gibt es eine unendliche Vielfalt an Möglichkeiten. Ebenso wie die Buchstaben des Alphabets zu unzähligen Wörtern zusammengesetzt werden können, bastelt unser Körper aus dem Angebot an Aminosäuren zahllose unterschiedliche Kombinationen von Proteinen. Die Anleitungen, welche und wie viele zu verketten sind, befinden sich in unseren Genen.

Umfangreicher Leistungskatalog

Die Eiweißbausteine haben eine ganze Menge zu tun – übernehmen sie doch im Organismus viele wichtige Aufgaben. Kaum ein Prozess, in den Aminosäuren nicht eingreifen. Je nach Bauart und Zusammensetzung in unterschiedlicher Weise.

  • als Enzyme sind sie unentbehrlich für den reibungslosen Ablauf aller Stoffwechselvorgänge.
  • als Blutgerinnungsfaktoren wirken sie lebensrettend
  • als Hormone, beispielsweise Insulin, steuern sie zahllose Vorgänge im Körper.
  • als Nervenbotenstoffe ermöglichen sie die Weiterleitung von Nervenimpulsen und sind auch maßgeblich für das emotionale Befinden.
  • als Bausteine der DNA übermitteln sie genetische Informationen.
  • als Abwehrproteine, wie die Antikörper im Blut, spielen sie eine grundlegende Rolle für das Immunsystem.
  • als Bau- und Gerüststoffe wie Kollagen und Elastin bilden sie eine Vielzahl von Strukturen im Körper

Hauseigene Eiweißfabrik

Nicht alle Aminosäuren, die für den Stoffwechsel lebensnotwendig sind, kann unser Körper selbst aufbauen. Einige müssen wir mit der Nahrung oder möglicherweise auch einer Nahrungsergänzung aufnehmen. Diese bezeichnet man als essenzielle, zu Deutsch lebenswichtige Aminosäuren.  Allerdings kann unser Körper sie in dem Zustand, wie sie ihm vom Teller serviert werden, nicht gebrauchen. Vielmehr müssen die Nahrungsproteine erst via Magen-Darm-Passage in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt werden. Erst dann kann in Heimarbeit die Produktion von Körpereiweiß beginnen. Das Material dazu muss permanent geliefert werden. Denn Engpässe haben weitreichende Folgen – wie man sich angesichts des umfassenden Aufgabenspektrums der Aminosäuren gut ausmalen kann.

Jene Eiweißbausteine, die unser Körper selbst herstellen kann, sind die nicht essenziellen Aminosäuren. Auch bei ihnen gibt es leider keine Garantie, dass sie tatsächlich in ausreichender Menge vorhanden sind. So stehen sie oftmals nicht genügend zur Verfügung, weil die Fähigkeit zu ihrer Bildung mit zunehmendem Alter abnimmt und zugleich jedoch der Bedarf ansteigt.

Foto: © soleg / fotolia.com
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