Nahrungsergänzung zum Herzschutz? Fehlanzeige

Zunehmend mehr Bundesbürger setzen auf eine Nahrungsergänzung, um Erkrankungen, vor allem im Herz-Kreislauf-System vorzubeugen. Sinnvoll, weil wirksam, ist das nicht.

Nahrungsergänzung schützt nicht zwangsläufig.

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung nahmen 2021 etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel ein. Wichtigster Beweggrund dafür ist die Prävention von Herz-Kreislauf- sowie Tumorerkrankungen. Ob und was das bringen kann, hat jetzt ein unabhängiges Expertengremium aus den USA – die „United States Preventive Services Task Force“ (USPSTF) ­– unter die wissenschaftliche Lupe genommen *. Sie kam zu ernüchternden Resultaten.

Nahrungsergänzung ist bei Gesunden nutzlos

So lautet das Fazit der US-Wissenschaftler nach der Meta-Analyse von 84 randomisierten Studien und sechs Kohorten-Studien: deren Ergebnisse zeigen, dass Vitamin- und Mineralstoff-Supplemente bei gesunden Erwachsenen ohne bekannten Nährstoffmangel keinen klinisch bedeutsamen Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen sowie vor Krebs oder Tod bieten. Dabei geht die USPSTF sehr ins Detail. Etwa für Beta-Carotine und Vitamin E. Präparate mit diesen Supplementen werden nicht empfohlen, sondern sogar vor ihnen gewarnt. Denn Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Beta-Carotinen mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität und einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs assoziiert ist. Vitamin-E-Supplemente scheinen nach der verfügbaren Datenlage offensichtlich keinen Schutz vor Herz- und Krebserkrankungen zu bieten.

* US Preventive Services Task Force: Vitamin, Mineral, and Multivitamin Supplementation to Prevent Cardiovascular Disease and Cancer. US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. JAMA. 2022;327(23):2326–33. doi:10.1001/jama.2022.8970

Foto: © sassi / www.pixelio.de

 

 

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