Leichtes und schonendes Kochen ist heute in aller Munde. Dazu gehört auch Dampfgaren. Das allerdings keine Errungenschaft der Moderne ist.
Dämpfen, ein alter Hut? Ehrlich gesagt schon. Denn diese gesunde Zubereitungsart kann auf eine ziemlich lange Vergangenheit zurückblicken. Auf den Gedanken, Speisen über heißem Wasserdampf servierfertig zu machen, kam man nämlich bereits im alten China vor über zweitausend Jahren.
Küchentrend mit uralter Tradition
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat die Ernährung seit jeher einen zentralen Stellenwert. So ist es wenig erstaunlich, dass die Wiege dieser rundum gesunden und schonenden Zubereitungsart im Reich der Mitte stand. Bereits vor vielen Jahrhunderten gehörte Dampfgaren zum festen Repertoire der chinesischen Köche. Die Vorläufer der heutigen Dampftöpfe waren meist einfache Bambuskörbe, die in einem Topf mit Wasser übereinander gestapelt und mit den zu dämpfenden Speisen befüllt wurden. Ebenso wie das chinesische Heilwissen die medizinischen Traditionen des gesamten fernen Ostens geprägt hat, fand auch die Küche raschen Eingang in die an das Reich der Mitte angrenzenden Länder. So gelangte das Dampfgaren auch nach Japan und Indien und von dort schließlich nach Europa. 1681 wurde dann von einem Physiker in Frankreich der erste Dampftopf entwickelt – sogar schon mit einem Sicherheitsventil versehen. Die industrielle Fertigung begann allerdings erst in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Nun stand dem Dampfgaren bei der Eroberung der westlichen Küchen nichts mehr im Weg. Wo es sich schnell etabliert hat – aus guten Gründen. Schließlich ist Dampfgaren gesund und gut für die schlanke Linie. Zudem ist diese Zubereitungsart sehr einfach: Heute gibt es vielfältige Geräte zum Dampfgaren. Es müssen also nicht mehr die Bambuskörbchen sein…
Dampfgaren ist wärmstens zu empfehlen
Was Dampfgaren so wertvoll für die Gesundheit macht, ist die Tatsache, dass die Speisen damit überaus schonend zubereitet werden können. Denn das sanfte Garen über dem heißen Wasserdampf erhält die wertvollen Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel – sie verbleiben weitgehend im Gargut. Mithin landen sie auf unseren Tellern und nicht im Abfluss der Küchenspüle. Bekanntlich werden beim Kochen in heißem Wasser die Vitamine, Mineralstoffe & Co. aus der Nahrung gelöst und gehen uns dann zusammen mit dem Kochwasser verloren. Beim Bemühen um eine gesunde Ernährung büßt man somit erheblich ein.
Absolut fettfrei
Ein weiterer großer Vorteil beim Dampfgaren ist, dass dabei – sehr gut für die schlanke Linie – kein Fett verwendet werden muss. Erst, wenn die Speisen fertig zubereitet sind, sorgen pflanzliche Öle für die geschmackliche Verfeinerung. Denn Fette bringen als Geschmacksträger das Aroma der Nahrung voll zum Tragen. Zum Einsatz kommen in der Dampfgarküche hochwertige Öle wie Olivenöl oder Raps- und Distelöl. Diese leisten mit ihren einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren einen eigenen weiteren Beitrag zum hohen gesundheitlichen Wert des Dampfgarens. Dabei kann übrigens auch Salz wesentlich sparsamer eingesetzt werden als bei anderen Kochmethoden: Dämpfen verstärkt den Eigengeschmack von Speisen.
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