In den krummen Wurzeln steckt viel Gutes für unsere Gesundheit. Nicht umsonst ist Ingwer ein so beliebtes Gewürz und Heilmittel.
Er ist ein universales und höchst interessantes Pflänzchen, der Ingwer – sowohl in der Küche wie als Medizin. Er hilft Magen und Darm auf die Beine, kurbelt die Durchblutung an, stärkt das Immunsystem und hilft auch noch beim Abnehmen. Auch jeder Amateurkoch, der etwas auf sich hält, hat die knorrige Wurzel parat. Denn ihr ungewöhnliches Aroma, zitronig-scharf und anregend erfrischend ist exotisch und einfach lecker. Darüber hinaus allgegenwärtig, was kaum bekannt ist. Doch Ingwer steckt in Bonbons, Konfekt und Schokolade, Suppen und vielen Speisen aus der feinen Küche ebenso wie in Parfüms und Kosmetikprodukten.
Steckbrief Ingwer
Ursprünglich stammt diese Pflanze von den pazifischen Inseln. Heute wird sie jedoch überall in den Tropen angebaut. In der Küche und medizinisch verwendet wird der Wurzelstock des Ingwer: verdickte und knollige Triebe, die sich geweihartig verzweigen. Nach ihrer Ernte werden die Wurzeln gewaschen und in kleinere Stücke gebrochen. Dann werden sie vorsichtig von der äußeren Korkschicht befreit und einige Tage in der Sonne getrocknet. Übrigens können Sie Ingwer auch ganz einfach bei sich zu Hause züchten: Legen Sie ein Stück der Ingwerwurzel in Wasser, bis neue Wurzeln austreiben. Den neuen Trieb pflanzen Sie dann in feuchtwarme Erde an einem sonnigen, wind- und kältegeschützten Platz ein.
Eine „königliche Pflanze“
Die ältesten Berichte über den Ingwer als Heilpflanze stammen aus China vom zweiten Gelben Kaiser Shen Nung, der etwa 2500 Jahre vor der europäischen Zeitrechnung lebte. Er teilte die Heilpflanzen in drei Klassen ein. Die höchste Klasse waren die »Königlichen Pflanzen: Die wertvollsten Heilpflanzen, die auch in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden durften und keine Nebenwirkungen hatten. Sie sollten den gesunden Menschen vor Krankheit bewahren und seine Lebenskraft erhalten. Für den Gelben Kaiser war Ingwer eine der wichtigsten Pflanzen innerhalb der Königsklasse. Aber nicht nur in China, auch in anderen Ländern sind die runzeligen Wurzeln seit Jahrtausenden geschätzt, nicht zuletzt wegen ihrer verdauungsstärkenden Wirkung. Im 16. Jahrhundert führten die Spanier Ingwer nach Westindien und Mexiko ein, wo er sehr bald kultiviert wurde.
Wow – der kann was
Der geweihartigen Wurzeln verdanken ihre umfassenden Wirkungen ihrem hohem Gehalt an ätherischen Ölen und Bitterstoffen. Darunter finden sich die milden Shoagolen und die scharfen Gingerole. Letztere sind in ihrer chemischen Struktur und Wirksamkeit der Salicylsäure sehr ähnlich: Sie hemmen die Zusammenballung von Blutplättchen, was das Risiko für Blutgefäßverschlüsse, Thrombosen, und für Arteriosklerose, zu deutsch Gefäßverkalkung, verringert. Ingwer senkt zudem den Cholesterinspiegel und den Blutdruck. Weiterhin sind Gingerole krampflösend, können Säuren absorbieren und Übelkeit wie Brechreiz lindern. Und im Verbund mit den ätherischen Ölen den Verdauungstrakt beruhigen. Nicht von ungefähr enthalten viele pflanzliche Arzneimittel gegen Reisekrankheit Zubereitungen aus der Ingwerwurzel.
Übrigens: Ingwer in der Küche zu haben, ist inzwischen ganz einfach. Immer mehr Supermärkte und Discounter haben ihn inzwischen fertig gehackt und zum Teil auch solcherart tiefgefroren im Sortiment. Also auf geht´s!
Lesen Sie hier auf Journal Ernährung auch, was Ingwer alles für unseren Magen-Darm-Trakt tut und welche spannenden Ergebnisse die Forschung bei Migräne über ihn gefunden hat.