Was ist dran an Paleo, Low Carb & Co.?

Paleo, Low Carb und andere Ernährungstrends sind wortwörtlich in aller Munde. Doch sind solche Ernährungsformen nicht eher schädlich, statt gesund?

Paleo & Co. sind in aller Munde. Ist das wirklich gesund?

Mit richtiger und falscher Ernährung setzen sich immer mehr Menschen sehr intensiv auseinander. Das ist prinzipiell zu begrüßen – schließlich sind Über- und Fehlernährung inzwischen der wichtigste Risikofaktor für die Krankheiten von uns Bundesbürgern. Doch nicht alle Trends auf dem Teller überzeugen auch Ernährungsmediziner. Und: Vieles, was so angesagt beim Essen ist, wird aus wirtschaftlichen Interessen platziert – eine wachsende Zahl von Herstellern und Vertreibern generiert damit nämlich jährlich Umsätze in Milliardenhöhe. Schauen wir uns mal an, was die Experten von Paleo und anderen neuen Ideen so halten.

Paleo: Essen wie in der Steinzeit

Viel Fleisch sowie Fisch, damit reichlich Eiweiß und auch Fett, jedoch kaum oder gar keine Kohlenhydrate – das bedeutet Paleo. Auf den Tisch kommt, was sich unsere Urahnen servierten. Beziehungsweise servieren konnten, denn in der Steinzeit musste wenig zum Überleben reichen. Das jedoch, so finden Experten, sollte heute nicht als Ernährungsvorbild dienen. Aber: Die Zusammensetzung der Nährstoffe in der Steinzeitkost und deren Kaloriengehalt wird gelobt. Denn sie ist reich an Eiweiß und verzichtet auf verarbeitete, meist ungesündere, Lebensmittel. Zudem gibt es keine Getreide- und Milchprodukte. Steinzeitlich ernähren empfiehlt sich daher vor allem für Übergewichtige und Adipöse. Auch bei zu hohen Blutfetten wirkt sich die Paleo-Diät gut aus. Das ist inzwischen auch schon durch kleinere Studien nachgewiesen.

Low Carb: sparsam mit Kohlenhydraten

Die Low Carb-Diäten bauen generell auf eine Kost mit wenig Kohlenhydraten. Das ist aus medizinischer Sicht empfehlenswert. Den Anteil an Kohlenhydraten auf 30 bis 40 Prozent zu senken und gleichzeitig mehr Fett und Eiweiß zu essen, ist besser. Besser, als die klassische fettarme aber kohlenhydratreiche Ernährung. Besonders Menschen mit Diabetes können von einer Low Carb-Ernährung profitieren.

Vegan: nix tierisches

Für Veganer sind alle tierischen Produkte inklusive Milch und Milchgetränken sowie Eier tabu. Eine Ernährung, die Experten kritisch beurteilen: Die Zusammensetzung ist recht einseitig und erfordert gute Kenntnisse und Disziplin, um seinen Nährstoffbedarf zu sichern. Problematisch ist vor allem die Versorgung mit Vitamin B12 und Jod.

Superfoods: oft gar nicht so super

Sie boomen seit geraumer Zeit: Superfoods, Nahrungsmittel mit super vielen und super gesunden Wirkungen. Ernährungsmediziner sind jedoch recht skeptisch, was den Nutzen der Superlebensmittel angeht. Was bei ihnen höher ausfällt, ist der Preis – nicht jedoch die gesundheitsfördernde Wirkung. Beispiel Chia-Samen: Sie haben keinerlei Vorteile gegenüber den einheimischen Leinsamen, werden aber zu 5- bis 10-fach höheren Preisen verkauft. Die aus Südamerika stammenden Chia-Samen sind allerdings nahezu die einzigen Superfoods, die wissenschaftlich untersucht wurden. Zur Mehrheit der meist aus exotischen Regionen kommenden Produkte fehlen dagegen Nachweise ihrer Effekte. Damit gibt es auch keine Hinweise auf mögliche schädliche Wirkungen.

Foto: © svetazi / fotolia.com
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