Eine Studie von Hamburger Wissenschaftlern zeigt erneut, wie gesund die traditionelle mediterrane Küche ist – diesmal ging´s um koronare Herzkrankheiten.
Low Carb, vegan, Paleo-Diät – um nur drei der aktuellen Trends auf dem Teller zu nennen, deren Pro und Contra immer wieder kontrovers diskutiert wird. Doch viele Experten rund um Messer und Gabel halten nichts von einseitiger Kost, die bestimmte Nährstoffe oder Lebensmittel nahezu ausschließt. Was bleibt also, um sich gesund zu ernähren?
Das, was in den Mittelmeerländern traditionell auf den Tisch kommt: reichlich Gemüse, Salat und Obst, viel Fisch und wenig rotes Fleisch, dazu noch ordentlich Olivenöl und Rotwein in moderaten Mengen. Diese Ernährungsweise ist nach wie vor über alle Zweifel erhaben – und bleibt das künftig sicherlich auch. Allerbeste Argumente dafür lieferte nun wieder eine neue Studie des Universitären Herzzentrums Hamburg*.
Ernährung und Lebensstil auf dem Prüfstand
Die Hamburger Forscher hatten für ihre Studie 1.005 Patienten mit einer diagnostizierten koronaren Herzkrankheit (KHK) erfasst. Mittels einer speziellen Skala, dem SYNTAX-Score, wurde der Schweregrad und die Komplexität der Erkrankung an den Herzkranzgefäßen gemessen. Zu Beginn der Untersuchung wurden die Patienten dann zu ihren Essgewohnheiten und ihrem Lebensstil befragt. Diese Aussagen bewerteten die Wissenschaftler dann mit einem eigens entwickelten “Mittelmeer-Diät-Score”. Aus dem lässt sich ersehen, wie sehr sich jemand an den Grundsätzen der Mittelmeer-Diät orientiert. Die Punkteskala dieses Scores reicht von null, keine Orientierung an der Mittelmeer-Diät, bis 28 Punkte. Dies steht für eine maximale Orientierung an der traditionellen Ernährung in den Ländern rund ums Mittelmeer.
Mediterrane Küche senkt Risiko bei KHK
Die Ergebnisse der Hamburger Forscher untermauern erneut das hohe herz- und kreislaufschützende Potenzial der mediterranen Ernährung. Denn: Je mehr jemand die mediterrane Küche pflegt und sich deren Gerichte serviert, desto besser geht es seinem Herz und seinen Blutgefäßen. Jene, die sich nicht nach den Grundsätzen der Mittelmeer-Diät ernähren, haben ein höheres Risiko für schwere und komplexe Erkrankungen ihrer Herzkranzgefäße. Dies zeigte sich bei allen Studienteilnehmern, die einen Mittelmeer-Diät-Score unter 14 hatten. “Diese Daten”, so der Studienleiter Dr. Christoph Waldeyer, “verstärken die Evidenz für die enorme Herz-Kreislauf schützende Wirkung der Mittelmeerküche.”
*Waldeyer et al.: Poor adherence to mediterranean diet is independently associated with the severity of coronary artery disease – contemporary data from the INTERCATH study. Clin Res Cardiol 106, Suppl. 1, April 2017
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