Problembär Solanin in Kartoffeln

Solanin kommt natürlich in Kartoffeln vor; ganz normal also. Zu viel davon birgt allerdings gesundheitliche Risiken. So beugen Sie vor.

Solanin steckt in jeder Kartoffel. Es sollte nur nicht zu viel davon sein.

Glykoalkaloide sind natürliche Inhaltsstoffe von Pflanzen. Sie stecken vor allem in Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln. Einer ihrer wichtigsten Vertreter ist Solanin. Er und seine Kollegen dienen der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen und Krankheitserregern. Deshalb reichern sich Solanin & Co. insbesondere in grünen, keimenden und beschädigten Kartoffeln sowie in Kartoffelschalen an. Was den Pflanzen nützt, kann uns Menschen im Übermaß jedoch durchaus schaden.

Nicht ohne …

Wird eine bestimmte Menge an Solanin überschritten, stellen sich leichte Vergiftungen ein. Sie äußern sich durch Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, mitunter begleitet von Fieber. Bei schweren Vergiftungsfällen können zusätzlich Bewusstseinsstörungen auftreten. Sehr selten kommt es zu Störungen der Hirnfunktion, der Atmung oder des Kreislaufes. Aus den letzten 50 Jahren sind jedoch keine Todesfälle aufgrund von einer Vergiftung durch Glykoalkaloide bekannt. Aufgrund der unspezifischen Symptome könnte es allerdings eine nicht unerhebliche Dunkelziffer geben.

So halten Sie Solanin in Schach

Um die Aufnahme an Glykoalkaloiden und Solanin möglichst gering zu halten, gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) folgende Empfehlungen zur Lagerung und Zubereitung von Kartoffeln.

  • Kartoffeln immer kühl, dunkel und trocken lagern
  • alte, eingetrocknete, grüne oder stark keimende Kartoffeln, sowie Kartoffelschalen als Snacks, die überwiegend aus Kartoffelschalen bestehen, sind für den Verzehr nicht geeignet
  • grüne Stellen und sogenannte „Augen“ in Kartoffeln großzügig entfernen
  • wer die Schale mitessen will, sollte dann grundsätzlich nur unverletzte, frische Kartoffeln verwenden
  • Kartoffelgerichte nicht verzehren, wenn sie einen bitteren Geschmack haben
  • das Kochwasser von Kartoffeln sollte man nicht wieder verwenden
  • Frittier-Fett für Kartoffelprodukte sollte regelmäßig gewechselt werden

Das BfR leitet auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes einen vorläufigen NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) von 0,5 Milligramm Glykoalkaloide pro Kilogramm Körpergewicht und Tag ab. Dies entspricht der höchsten Dosis, bei der keine unerwünschten gesundheitlichen Wirkungen auftreten.

Foto: © karepa / www.fotolia.com
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