Eine Bluttransfusion gehört zum Alltag in Krankenhäusern. Dennoch wissen viele nicht so genau darüber Bescheid. Das ändern wir jetzt mal.
Bluttransfusion …? Wer nicht gerade in der Klinik liegt oder medizinscher Laie ist, kann diesen Begriff zwar zuordnen, aber meist nicht so viel damit anfangen. Deshalb hier die häufigsten Fragen und Antworten dazu.
Wann brauche ich eine Bluttransfusion?
Bluttransfusionen kommen zum Einsatz, wenn Sie durch einen Unfall oder eine Operation viel Blut verloren haben. Menschen, die an einer Störung der Blutbildung leiden, brauchen regelmäßige Transfusionen. Hierzu gehören einige erblich bedingte Erkrankungen, wie zum Beispiel die Sichelzellanämie oder Thalassämie, oder Krebserkrankungen wie Leukämie.
Wie läuft die Bluttransfusion ab?
Vor einer Transfusion muss Sie der Arzt über mögliche Vorteile und Risiken der Blutübertragung aufklären. Durch eingehende Voruntersuchungen ermittelt die Blutbank Ihre Blutgruppenmerkmale und ordnet ihnen Blutkonserven eines passenden Spenders zu. Vor der Transfusion wird die Konserve außerdem noch einmal durch die Kreuzprobe auf ihre Verträglichkeit getestet. Dabei wird Blut aus der Blutkonserve mit einer Blutprobe des Empfängers vermischt. Bei einer Unverträglichkeit kommt es zu Verklumpungen in der Probe. Um sicherzustellen, dass die Blutkonserve nicht verwechselt wurde, macht der Arzt unmittelbar vor der Transfusion einen sogenannten Bedside-Test. Dabei gleicht er direkt am Krankenbett Ihre Blutgruppenmerkmale mit denen der Blutkonserve ab. Anschließend bekommen Sie das Blut wie bei einer Infusion über einen Venenzugang.
Wie hoch ist die Gefahr einer Unverträglichkeitsreaktion?
Blut ist nicht gleich Blut. Seine Eigenschaften können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein, weshalb das Blut eines Spenders nicht für jeden Patienten infrage kommt. Mediziner unterscheiden deshalb verschiedene Blutgruppen. Unverträglichkeitsreaktionen treten dann auf, wenn das Blut von Spender und Empfänger nicht zusammenpassen. Das übertragene Blut wird dann vom Immunsystem des Empfängers als fremd erkannt und attackiert. Schwere Kreislauf- und Durchblutungsstörungen bis zum Kreislaufstillstand können die Folge sein. Voruntersuchungen und Kontrollmaßnahmen können solche Zwischenfälle ausschließen. Durch mehrfache und unabhängige Sicherheitsmaßnahmen ist das Risiko einer Unverträglichkeit äußerst gering.
Welche Komplikationen können auftreten?
Unverträglichkeitsreaktionen und Infektionskrankheiten durch eine Transfusion sind äußerst selten. Enthält das Spenderblut bestimmte Eiweiße, gegen die der Patient sensibilisiert ist, kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Manche Patienten bilden bei einer Transfusion auch Antikörper gegen übertragene Blutbestandteile. Diese können bei einer erneuten Transfusion eine Unverträglichkeitsreaktion auslösen oder die Bluttransfusion unwirksam machen. Bei Patienten, die viele Transfusionen mit roten Blutzellen brauchen, kann sich Eisen in den inneren Organen ablagern und diese schädigen. Weitere mögliche Komplikationen sind Blutergüsse an der Einstichstelle, Blutgerinnsel oder Fieber.
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