Das Spurenelement Zink ist an zahlreichen Aktionen im Stoffwechsel beteiligt. Auch unser Herzmuskel benötigt ausreichend davon, um gesund zu bleiben.
Zink ist vor allem deshalb unerlässlich für unsere Gesundheit, weil es die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Diesen Stress lösen freie Radikale aus: Sauerstoffteilchen, die großen Schaden anrichten. Heute weiß man, dass sie an vielen Krankheitsprozessen beteiligt sind und auch unsere Gene angreifen. Stoffe, die dem gefährlichen Treiben der freien Radikale entgegentreten, sind Antioxidantien. Zu ihnen gehören unter anderem Zink, ebenso wie Vitamin E.
Wenig Zink, mehr Stress
Sind in einer Zelle mehr freie Radikale vorhanden, als von Antioxidantien abgefangen werden können, kommt es zu dem schädlichen oxidativen Stress. Dann steht möglicherweise zu wenig von dem Spurenelement zur Verfügung: Dass schwerer Zinkmangel mit klinischen Symptomen den Stress für die Zellen deutlich erhöht, wurde bereits belegt. Ein solcher starker Mangel ist jedoch selten. Viel häufiger sind dagegen latente Unterversorgungen – sprich, es besteht dauerhaft ein leichter Mangel an Zink. Auch dieser wirkt sich schädlich aus.
Herzmuskel besonders anfällig
In unserem Herzmuskel herrscht rund um die Uhr reges Treiben: Er hat die mit höchste Stoffwechselaktivität im gesamten Körper. Das bringt leider mit sich, dass hier besonders viele freie Radikale entstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ausgerechnet der Herzmuskel weniger gut gegen freie Radikale wehren kann – seine antioxidative Kapazität ist geringer als die anderer Gewebe. Deshalb ist dieser Muskel für oxidativen Stress so besonders anfällig.
Zinkstatus beeinflusst das Herz
Wie sehr sich die Konzentration von Zink im Körper auf das Herz auswirkt, zeigte nun eine Studie der Technischen Universität München (TUM)*: Parallel zum schwindenden Zinkgehalt gerät der Herzmuskel immer mehr unter oxidativen Stress. Der Zinkstatus des Körpers ist mithin ausschlaggebend für die Fähigkeit des Herzens, mit dem Stress durch freie Radikale umzugehen. Je weniger gut ihm das gelingt, desto gefährdeter ist es, zu erkranken. Zudem aktiviert der Mangel an Zink Gene, die für den programmierten Zelltod verantwortlich sind. Was der Herzgesundheit ebenfalls nicht förderlich ist. Erst nach ein paar Tagen gelingt es dem Herzmuskel, sein Zinkdefizit auszugleichen. Das jedoch geht zu Lasten anderer Organe: Was an dem Spurenelement fehlt, schnappt das Herz der Leber, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse weg. Somit leidet nicht nur der Herzmuskel unter einer mangelhaften Versorgung mit Zink.